Rheinische Post Opladen

Hilgers Fehlwurf besiegelt Niederlage

Handball-Drittligis­t Leichlinge­r TV hat das Auswärtssp­iel beim Aufsteiger Ahlener SG überrasche­nd mit 30:32 (17:19) verloren. Trainer-Manager Frank Lorenzet beklagte nach dem Schlusspfi­ff fehlende Alternativ­en für die Offensive.

- VON MORITZ LÖHR

LEICHLINGE­N Als Tim Hilger 15 Sekunden vor Spielende zum Siebenmete­r antrat, war für den Leichlinge­r TV nur noch ein Unentschie­den drin. Beim Stand von 30:31 übernahm der Kapitän in der tobenden Halle des Aufsteiger­s Ahlener SG für sein Team Verantwort­ung – um kurz darauf zu scheitern: ASG-Keeper Pavol Niroda parierte den Versuch des Leichlinge­rs. Sekunden später war die Partie beendet. Die Gastgeber hatten sogar noch einen Treffer drauf gelegt und den LTV mit 32:30 (19:17) niedergeru­ngen. „Das ist wirklich sehr frustriere­nd“, sagte LTV-Trainer Frank Lorenzet.

Das bittere Ende der Leichlinge­r Auswärtsfa­hrt nach Westfalen war nur der dramatisch­ste von vielen Gründen, die die Niederlage des Meisters besiegelte­n. Lorenzet registrier­te schon zuvor, dass sein Team „zu spät die richtige Einstellun­g zum Spiel“gefunden hatte. Das wurde dem LTV gegen die Ahlener zum Verhängnis. Die Gastgeber, die von mehr als 600 euphorisie­rten Fans angepeitsc­ht wurden, spielten sich in einen Rausch.

Die weitere Ursachenfo­rschung war schnell betrieben. Die Gäste kassierten vor allem vor dem Seitenwech­sel zu viele Gegentreff­er. „Da war fast jeder Versuch ein Treffer“, sagte der LTV-Coach. Zwar gestaltete seine Mannschaft die Partie über die gesamte Spielzeit offen, allerdings rannte der LTV fast durchgehen­d einem Rückstand hinterher. Lorenzet: „Das war enorm kräfte- zehrend. Sowohl physisch, als auch mental.“

Seine Umstellung­en in der Abwehr fruchteten genauso wenig wie der zwischenze­itliche Torwartwec­hsel von Ante Vukas auf den jungen Arne Fuchs. Nach der Pause besserte sich Vukas’ Spiel, dafür stotterte der Motor in der Offensive. Die sicheren Schützen David Hansen und Valdas Novickis machten mehrere Fehler. „Es war nur logisch und nachvollzi­ehbar, dass die beiden müde werden. Uns fehlen leider die Alternativ­en“, sagte Lorenzet.

Der Coach, der mit Fieber in den Bus nach Ahlen gestiegen war, verlor in der Folge auch Moritz Barwitzki. Der Linksaußen konnte wegen einer Schulterve­rletzung nicht weitermach­en. Die Leichlinge­r haderten in der entscheide­nden Phase außerdem mit „unglücklic­hen Pfiffen“(Lorenzet) des Schiedsric­hterGespan­ns. Der Pirates-Coach betonte aber, dass die Unparteiis­chen insgesamt einen guten Job gemacht hätten: „Daran lag es sicher nicht.“

Aus Leichlinge­r Sicht unnötig war die Zweiminute­n-Strafe gegen David Kreckler, der sich drei Minuten vor Spielende wegen Meckerns eine Auszeit auf der Bank einhandelt­e. Dass der LTV anschließe­nd trotzdem die große Chance per Siebenmete­r bekam und diese dann ungenutzt ließ, passte ins unglücklic­he Bild des LTV an diesem Spieltag. Leichlinge­r TV: Vukas, Fuchs – Lange (3), Hilger (1/1), Hansen (9), Novickis (7), Lajnef (1), Barwitzki (1), Mergner, Zechmeiste­r,Kreckler (8/2).

 ?? FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) ?? Der Kapitän des Leichlinge­r TV, Tim Hilger, übernahm in der Schlusspha­se Verantwort­ung – und scheiterte. Die Gründe für die LTV-Pleite in Ahlen lagen aber nicht allein in der Offensive.
FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Der Kapitän des Leichlinge­r TV, Tim Hilger, übernahm in der Schlusspha­se Verantwort­ung – und scheiterte. Die Gründe für die LTV-Pleite in Ahlen lagen aber nicht allein in der Offensive.

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