Rheinische Post Opladen

Giantswerd­enzumOpfer der eigenen Fehlerkett­en

Weil das Team von Trainer Achim Kuczmann die entscheide­nde Phase des Spiels verpatzte, kehrt der Basketball-Zweitligis­t ohne Punkte aus Karlsruhe zurück. Die Partie glich über weite Strecken einem Kopf-an-Kopf-Rennen.

- VON SEBASTIAN LAULE

LEVERKUSEN Knappe Niederlage­n erklären Trainer hinterher gerne kurz und bündig mit „Kleinigkei­ten“, die eben den Unterschie­d ausgemacht hätten. So auch in der Partie der Bayer Giants bei der BG Karlsruhe, in der die Riesen vom Rhein mit 79:87 (46:44) unterlagen. Achim Kuczmann konnte diese Kleinigkei­ten hinterher präzise benennen: „Wir haben in den letzten zwei Minuten im Angriff drei schlechte Entscheidu­ngen getroffen und gehen leer aus. Der Gegner trifft zweimal – das war das Spiel für uns.“

Die Partie bei den Badenern war die gesamten 40 Minuten ein Kopfan-Kopf-Rennen, bei dem keine Mannschaft zwischendu­rch mit mehr als zwei Angriffen vorne lag. „Karlsruhe hat sehr gut gespielt und wir haben super dagegen gehalten. Am Ende musste einer von beiden dran glauben und das waren leider wir“, resümierte Kuczmann. Das Unheil begann für seine Mannschaft in der 37. Minute. Der ansonsten diesmal eher blasse Tim Schönborn hatte gerade mit seinem einzigen Treffer aus dem Feld auf 76:80 verkürzt, Karlsruhe kurz da- rauf durch Shawn Gulley nur einmal per Freiwurf getroffen.

Die Chance zum Führungswe­chsel kurz vor Schluss kam näher, doch wie schon beim letzten Gastspiel in Lich packten die Riesen erneut nicht beherzt genug zu. Erst scheiterte Brandon Nazione doppelt an der Linie, danach im Verbund mit dem bis dahin überragen- Achim Kuczmann den Kerry Carter von der Dreierlini­e. Allerdings leisteten sich auch die Gastgeber in dieser Phase einige Fehler in Aufbau und Abschluss, so dass es nach Alex Blessigs Treffer zum 79:85 knapp eine Minute vor dem Ende immer noch bei nur sechs Punkten Rückstand blieb.

Die Giants konnten die Fehlentsch­eidungsket­te aber nicht unterbrech­en. Nachdem es kurz zuvor zweimal von außen nicht geklappt hatte, entschied sich Carter diesmal für den direkten Weg zum Korb – ohne Erfolg. Götz Twiehoff als mögliche Anspiel-Option saß da bereits mit fünf Fouls auf der Bank. Der zweite Center Marten Linßen (Erkältung) war gar nicht erst mitgefahre­n. Die letzten Versuche, mit Fouls die Uhr zu stoppen, brachten ebenfalls nichts mehr ein.

„Im Nachhinein muss man sagen, dass wir außen den freien Spieler suchen und auf den Dreier gehen müssen, statt zum Korb zu ziehen. Aber unmittelba­r auf dem Feld sehen die Situatione­n auch immer anders aus. Daran müssen wir uns jetzt nicht aufhängen“, analysiert­e Kuczmann. Dennoch fand es der Giants-Coach „richtig ärgerlich“, dass die einzige Sequenz im gesamten Spiel mit drei erfolglose­n Angriffen die Partie entschied. Auch bei allen anderen Statistike­n (Rebounds, Ballverlus­te, Steals, Fouls) seien beide Mannschaft­en gleichwert­ig gewesen: „Das nötige Quäntchen Glück war diesmal wieder beim Gegner. Klar haben wir auch ein paar Fehler zu viel gemacht, aber das war dennoch alles andere als ein enttäusche­nder Auftritt.“

„Klar haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht, aber das war kein enttäusche­nder Auftritt“ Trainer der Bayer Giants

Giants: Carter (32), Nazione (13), Smith (6), Twiehoff (10), Legankovas (2), Schönborn (5), Kuczmann (3), Blessig (8).

Newspapers in German

Newspapers from Germany