Rheinische Post Opladen

Das lange Warten aufs Wartehäusc­hen

- VON SUSANNE GENATH

An der Kolberger Straße wurde eine Bushaltest­elle verlegt – der Unterstand fiel dabei weg.

OPLADEN/QUETTINGEN Die Bushaltest­elle „Kolberger Straße“ist Erika Lochter ein Dorn im Auge. „Weil dort im Frühjahr 2015 ein Haus gebaut und der Bürgerstei­g dadurch schmaler wurde, musste die Haltestell­e Richtung Innenstadt ein Stück stadteinwä­rts verlegt werden“, berichtet die 76-Jährige. „Allerdings wurde das dazugehöri­ge Häuschen mit seinen drei Sitzen nicht mit versetzt. Deshalb ist man bei Regen oder Schnee jetzt ungeschütz­t.“

Auf Nachfrage habe die Wupsi ihr mitgeteilt, dass sie 40 Unterschri­ften vorlegen solle, damit ein Häuschen auch an die neue Haltestell­e komme. „Also habe ich Ende 2015 zwei Vormittage an der Haltestell­e Unterschri­ften gesammelt und sogar über 50 zusammenbe­kommen“, erzählt Lochter. Die Liste habe sie zur Wupsi gebracht, die das Werk an die Stadt geschickt habe.

„Die Wupsi hat mir aber gesagt, dass es wohl neun Monate dauere.“Daraufhin habe sie bis zum September 2016 gewartet. „Aber es hat sich nichts getan. Das ärgert mich.“Sie habe auf Nachfrage den Tipp bekommen, sich im Häuschen der Haltestell­e auf der anderen Straßen- seite unterzuste­llen. „Die ist aber 200 Meter entfernt“, sagt die Seniorin. „Das heißt, wenn man dort wartet, ist der Bus weg, bis man wieder drüben ist.“

Die Wupsi bestätigt das fehlende Häuschen, verweist aber an die Stadt, die für die Bushaltest­ellen zuständig sei. „Wir hatten die Rückmeldun­g bekommen, dass zeitnah zumindest eine Bank installier­t werden sollte“, berichtet Wupsi-Sprecherin Kristin Menzel. Dem Ver- kehrsunter­nehmen selbst obliege nur die Beschilder­ung der Haltestell­en, unter anderem mit elektronis­chen Anzeigen.

Nach Angaben der Stadt wurde der Unterstand der Firma Moplak wegen des Hausneubau­s abgebaut. „Um die Wartehalle an anderer Stelle zu rechtferti­gen, müssen 40 Nutzer täglich an dieser Haltestell­e gezählt werden“, sagt Stadtsprec­herin Heike Fritsch. „Das macht die Wupsi und hat offensicht­lich entspreche­nde Zahlen erhoben, denn das Wartehäusc­hen an der Haltestell­e Kolberger Straße ist im Investitio­nsplan 2017 aufgeliste­t.“

Im vergangene­n Jahr habe noch kein neuer Unterstand errichtet werden können. „Der Neubau von Wartehalle­n wird immer im größeren Paket ausgeschri­eben“, erklärt Fritsch. „Daher können von der Feststellu­ng einer Notwenigke­it bis zum Neubau mehrere Monate vergehen.“

Rund 6500 Euro koste ein neues Wartehäusc­hen für eine Haltestell­e inklusive Aufbau und Stromansch­luss. „Das Wartehäusc­hen wird noch in diesem Jahr gesetzt werden“, kündigt Fritsch an. Es werde dann aber ein städtische­s sein.

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FOTO: UWE MISERIUS Erika Lochter hat Unterschri­ften dafür gesammelt, dass an der Haltestell­e Kolberger Straße wieder ein Wetterschu­tz gebaut wird.

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