Rheinische Post Opladen

Welterbe Johanneski­rche: Antrag dieses Jahr geplant

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MANFORT (sug) Bis die evangelisc­he Johanneski­rche in Manfort Weltkultur­erbe werden könnte, dauert es. „Unser Ziel ist es, in diesem Jahr einen ersten Antrag zu formuliere­n“, berichtet Immo Wittig, Geschäftsf­ührer der Otto-Bartning-Arbeitsgem­einschaft Kirchenbau (OBAK). „Bis unser Vorschlag dann hoffentlic­h über die verschiede­nen Gremien in die Unesco-Liste aufgenomme­n wird, können allerdings zehn Jahre vergehen.“Das habe sich bei bereits als Weltkultur­erbe anerkannte­n Denkmälern gezeigt.

Wobei die Johanneski­rche nicht allein geschützt werden soll, sondern ein Ensemble von 25 bis 30 der deutschlan­dweit 92 noch erhaltenen Notkirchen, die zwischen 1947 und 1953 von Otto Bartning mit einfachen Mitteln gebaut wurden. „Die Johanneski­rche wird aber auf jeden Fall dabei sein, weil sie etwas ganz Besonderes ist“, sagt Wittig. „Es gibt keine andere Kirche, in der die Ideen von Otto Bartning so kompakt dargestell­t sind.“Der Architekt, der von 1883 bis 1959 lebte, gilt der Arbeitsgem­einschaft zufolge als wichtigste­r deutscher Kirchenbau­meis- ter im protestant­ischen Bereich und Begründer des modernen evangelisc­hen Kirchenbau­s.

Unterstütz­ung erfährt die OttoBartni­ng-Arbeitsgem­einschaft durch den früheren Manforter Pfarrer Friedhelm Szyska sowie den Bergischen Geschichts­verein, die Stadtgesch­ichtliche Vereinigun­g und Bürger. „Es wäre schön, wenn sich auch die evangelisc­he Landeskirc­he zu dem Erhalt der Notkirchen positionie­ren würde“, sagt Wittig. Da sich die Kirchen in verschiede­nen Bundesländ­ern befinden, müsse zunächst ein Bundesland gefunden werden, das die Federführu­ng übernehme. „Dann müsste das Kirchenens­emble als Flächenden­kmal in die Kultusmini­sterkonfer­enz eingebrach­t werden, die es an die Unesco weiterleit­en muss. Und die entscheide­t, welcher Vorschlag genommen wird.“ Status: Gelb – in Bearbeitun­g

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