Bayers Frauen sinnen gegen Jena auf Revanche
LEVERKUSEN Paradies wird der Teil von Jena genannt, in dem das altehrwürdige Ernst-Abbe-Sportfeld steht. Ob dieser nominelle Garten Eden für Bayers Fußballerinnen zum Himmel oder zur Hölle wird, zeigt sich morgen (14 Uhr). Denn dann startet das Team von Trainer Thomas Obliers dort mit der Partie gegen den USV Jena in die Rückrunde – und das mit dem womöglich wichtigsten Spiel der Bundesliga- Saison. Das hat gleich mehrere Gründe.
Da wäre zunächst einmal das Grundsätzliche. Nach einer längeren Pause mit einem Sieg wieder in den Spielbetrieb einzusteigen, fühlt sich gut an und schafft Selbstvertrauen. Das ist gerade für Kellerkinder wie Bayer elementar. Dann wären da das aktuelle Klassement und die Möglichkeiten. Überwintert haben die Leverkusenerinnen auf einem Abstiegsplatz. „Wir sind den Blick auf die Tabelle leid“, sagt Spie- lerin Marina Hegering. Das könnte sich schon morgen ändern. Mit einem Erfolg über den punktgleichen USV würde die Obliers-Elf die Abstiegszone zunächst verlassen. Und angesichts von derzeit nur sechs Zählern, die der USV sowie Bayer vorweisen können, wären drei Punkte zum Auftakt auch perspektivisch von großem Wert. „Wir müssen insgesamt dringend punkten und werden alles daran setzen, damit schon morgen anzufangen“, sagt Hegering.
Es wurmt alle Beteiligten in Leverkusen, dass die Hälfte der Punkte des Konkurrenten aus dem Hinspiel resultieren. Und wie die Auftaktniederlage zustande kam. Bayer machte das Spiel, überzeugte grundsätzlich, versiebte aber viele gute Chancen. Jena glänzte durch gnadenlose Effizienz. Dieses Muster ärgerlicher (weil völlig unnötiger) Punktverluste zog sich wie ein roter Faden durch die Hinrunde.
Mut macht das zweite Treffen mit dem USV Jena Anfang Dezember im Pokal. Da warfen Obliers und seine Schützlinge die Thüringerinnen mit 5:0 aus dem Wettbewerb. Selbstverständlich soll eher diese Partie der Gradmesser für morgen sein als die Liga-Pleite im Sommer.
Vor ihrem ersten Einsatz für Bayer steht die österreichische Nationalspielerin Barbara Dunst – vermutlich sogar von Beginn an. Die 19jährige Angreiferin überzeugte in der Vorbereitung und stand bei der Generalprobe gegen die SGS Essen (1:1) in der Startformation.