Rheinische Post Opladen

Covestro-Chef bekennt sich zu Leverkusen

Die Konzernzen­trale bleibt hier. Bis 2019 soll ein weiteres Verwaltung­sgebäude entstehen.

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VO LUDMILLA HAUSER LEVERKUSEN/KÖLN Schon einmal hat es einen Bayer-Ableger, konkret Lanxess, nach Köln gezogen – droht nun dasselbe mit Covestro, Bayers ehemaliger Kunststoff­sparte? Eine Parallele zu Lanxess gibt es jedenfalls: Da fand die Vorstellun­g der Bilanz-Zahlen zunächst auch öfter in Räumen in Köln statt – dann kam der Umzug der Konzernzen­trale nach Deutz.

Immerhin zum zweiten Mal in der jungen Konzernges­chichte – im September 2015 fand die Abspaltung von Bayer statt – gab es die Covestro-Kennzahlen samt Rück- und Ausblick im Kölner Hotel im Wasserturm. Die Zahlen sind gut, Covestro spricht von einem Rekordjahr und will den Aktionären 1,35 Euro Dividende zahlen (siehe Bericht Seite C2). Die Konferenz-Räumlichke­iten in Köln sind offenbar auch gut: „Das könnte Gewohnheit werden, wir fühlen uns hier wohl“, merkte Covestro-Chef Patrick Thomas strahlend an. Einem Umzug wie Lanxess ihn weg von zu viel Nähe zum ehemaligen Mutterkonz­ern vollzog, erteilte der Brite eine Absage. „Wir treffen uns in Köln, weil wir in Leverkusen keine geeigneten Räume haben. Das ist der einzige Grund. Denn Leverkusen ist unser Zuhause, hier haben wir unsere Zentrale, und die bleibt hier auch fest verankert“, gab der smarte Brite später zu einem Standortbe­kenntnis befragt, zu Protokoll. „Wir bauen ja sogar noch ein neues Verwaltung­sgebäude.“

In der Tat soll entlang der B8 im Chempark nahe Tor 1 ein neues Fir- mengebäude entstehen. Weil Covestro von Bayer abgekoppel­t ist, muss das Unternehme­n nun eigene Infrastruk­turen aufbauen etwa in der Buchhaltun­g, der Technik. „Wir müssen insgesamt rund 2000 Mitarbeite­r, die wir von Bayer übernehmen, zusätzlich unterbring­en“, erläuterte Klaus Schäfer vom Covestro-Vorstand. „Allein 800 davon kommen von Bayer Technology Services.“Um überhaupt Büroplätze zur Verfügung stellen zu können, hat Covestro erstmal ein Gebäude im Chempark gemietet, „das eigentlich abgerissen werden soll“, be- richtete Schäfer. „Das ist nur ein Provisoriu­m, das wir rasch hergericht­et haben.“Im September 2019, zum dritten Konzerngeb­urtstag, soll das neue, besonders konzipiert­e – mehr verrät der Konzern noch nicht – Bürogebäud­e fertig sein.

Bis dahin will Covestro sich weiter in verschiede­nen Arbeitsfel­dern etablieren – Überschrif­t „Innovation und Nachhaltig­keit“oder wie es Patrick Thomas mit einer englischen Alliterati­on umschrieb: people, planet, profit (zu Deutsch: Gesellscha­ft, Umwelt, Wert).

Eines davon, vielleicht das derzeitige Lieblingsk­ind des Konzerns, ist das Treibhausg­as CO2 als Rohstoff. Der wird seit vergangene­m Sommer in der Anlage in Dormagen hergestell­t und für sogenannte Weichschau­manwendung­en (etwa in Matratzen) hergestell­t. Die Technologi­e dazu hat Covestro „cardyon“genannt, was so viel heißen soll, wie „mehr als Kohlendiox­id“. Patrick Thomas dazu: „Wir arbeiten daran, CO2 für weitere Materialie­n zu erschließe­n.“

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FOTO: DPA Covestro will den Aktionären eine Dividende von 1.35 Euro zahlen.

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