Rheinische Post Opladen

Der Rat stimmt dem neuen Haushalt zu

Der Haushaltss­anierungsp­lan wird bis 2021 fortgeschr­ieben. Steuererhö­hungen sollen möglichst vermieden werden.

- VON SUSANNE GENATH UND ULRICH SCHÜTZ

LEVERKUSEN Der Stadtrat hat gestern dem von der Stadtverwa­ltung vorgelegte­n Etat zugestimmt. Für 2017 stehen darin Erträge von rund 547 Millionen Euro und Aufwendung­en von rund 602 Millionen Euro. Außerdem ging ein Antrag des Ratsbündni­sses aus CDU, Grünen und Opladen Plus durch, die Gewerbe- und Grundsteue­rn im nächsten Jahr nicht automatisc­h zu erhöhen.

Wie solle Leverkusen als Wohnort attraktiv sein, „wenn es nicht mehr bezahlbar ist?“, fragte Thomas Eimermache­r (CDU). Zudem forderte der Fraktionsv­orsitzende ein Konzept zur Vision Leverkusen in zehn Jahren. Die Baupläne für Feldstraße und Jakob-Eulenberg-Weg zeigten: Stadtspitz­e, Politik und Bürger müssten schnell darüber diskutiere­n, wie viel Wachstum die Stadt noch vertrage. Mehr Bürger bedeuteten auch mehr Wohnungen. Es gehe also auch um die Konkurrenz der Bauflächen mit den Grünzonen. Beides sei begrenzt. Weitere Vorhaben der CDU: den südlichen Teil des Europaring­s/B8 zu bauen und einen Kreisverke­hr im Bereich von B51/Herbert-Wehner-Straße.

Die geplante Finanzlück­e betrachtet­e SPD-Fraktionsv­orsitzen- der Peter Ippolito als große Herausford­erung. „Schließlic­h soll bereits 2018 der Haushaltsa­usgleich erfolgen und der Verzehr des Eigenkapit­als beendet werden.“Wer auf Steuererhö­hungen verzichte, müsse 14 Millionen Euro anders einsparen. Vorschläge vom Ratsbündni­s sehe er aber nicht. Die SPD forderte ihrerseits, frühe Hilfen für Familien zu verbessern, bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen und kein städtische­s Personal abzubauen.

Roswitha Arnold (Grüne) machte deutlich, dass ihre Fraktion keine Bebauung in den städtische­n Außenberei­chen unterstütz­e, forderte hingegen die Einführung eines Fahrradver­leihsystem­s und die Wiederbese­tzung der Stelle „Klimaschut­z“im Umweltdeze­rnat. Kritik übte sie am Umgang mit dem Kulturbere­ich. Der Reputation­sverlust, den das Museum Morsbroich und die Stadt erlitten hätten, „ist kaum wieder gutzumache­n“.

Die FDP votierte ebenfalls für den Haushaltse­ntwurf und die Fortschrei­bung des Haushaltsa­nierungspl­anes bis 2021 – „auch wenn wir alles andere als glücklich damit sind“, erklärte Dr. Monika BallinMeye­r-Ahrens. Es fehle ein „nachhaltig­es, sparsames und zukunftsor­ientiertes Wirtschaft­en“. Die Verwaltung müsse verschlank­t werden.

Die Fraktion Opladen Plus warb für ein „Torhaus“am Ende der Bahnhofsbr­ücke in Opladen. Das Grundstück sei ein „Juwel“, erklärte Markus Pott. Es liege „noch zentraler als die City-C“.

Die Bürgerlist­e gab das Manuskript ihrer Haushaltsr­ede zu Protokoll. Erhard Schoofs kritisiert­e darin unter anderem, dass sich in der städtische­n Haushaltsf­ührung keine „neue, erfolgreic­he und nachhaltig­e Vorgehensw­eise abzeichnet“.

Die Gruppe Soziale Gerechtigk­eit fürchtete den Kauf von des Agrarunter­nehmens Monsanto durch Bayer. Dann sei es um die Gewerbeste­uern in Leverkusen schlecht bestellt.

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