Komödie über die Lieben des Lebens
Als wir zuletzt Sex hatten, stand die Mauer noch“, sagt Thomas (Max von Thun), der gerne auf dem Klo sitzt, während sich seine Frau Emma (Nadja Becker) gerade die Zähne putzt. Schon in der nächsten Ehe-Szene finden sich beide bei der Paartherapeutin Dr. Reitlinger (Paula Lambert) wieder, die ihnen dringend rät, wieder Nähe aufzubauen. Was natürlich für eine Standesbeamtin wie Emma kaum eine Kunst sein sollte – obgleich sie ihre heiratswilligen Paare stets vor den „gefährlichen Gewässern des Lebens“warnt.
Dann trifft Emma völlig unverhofft ihren früheren Schwarm Ben Martin (Pasquale Aleardi) wieder, mit dem sie zwölf Jahre zuvor eine Affäre hatte. Nadja Becker spielt die ebenso lust- und mutlose Beamtin, die die Paare eigentlich eher vergrault als ermuntert, ziemlich überzeugend. Der Film von Autor und Regisseur Doron Wisotzky („What a man“, „Schlussmacher“) findet hübsche Bilder – auch am Eisbach in München – und zeigt anschaulich, wie Beziehungen sich zerlegen und neue entstehen. Das Kernthema ist klar: Wann weiß man, dass man die Liebe seines Lebens gefunden hat? Vermutlich gibt es sogar mehrere davon, eine jede zu ihrer Zeit – so wie es einer Filmfigur in einer kleinen, feinen Szene dieser romantischen Komödie ergeht. Der Mann will zum sechsten Mal heiraten – es ist (erneut) die Liebe seines Lebens. dpa