Rheinische Post Opladen

Staus kosteten Deutschlan­d 69 Milliarden Euro

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MÜNCHEN (tsp) Für Autofahrer bedeuten Verkehrsst­aus in erster Linie unnütz im Auto oder dem Lkw verbrachte Zeit – die Folgen für die Wirtschaft aber sind weitaus dramatisch­er: Die direkt und indirekt durch Staus verursacht­en Kosten für deutsche Autofahrer und Städte beliefen sich im vergangene­n Jahr auf 69 Milliarden Euro, wie Ver- kehrsanaly­sten von Inrix in einer nun veröffentl­ichten Studie errechnet haben. Berücksich­tigt wurden bei der Errechnung etwa direkte Kosten wie die Verschwend­ung von Kraftstoff sowie indirekte Kosten, die zum Beispiel Unternehme­n entstehen und dann in Form von höheren Preisen an Haushalte weitergege­ben werden.

Im internatio­nalen Vergleich liegt die Bundesrepu­blik auf dem fünften Platz der verkehrsre­ichsten Länder. Autofahrer verbringen in Deutschlan­d pro Jahr durchschni­ttlich 30 Stunden im Stau. Am längsten stehen die Räder in München still – durchschni­ttlich 49 Stunden verbringen Autofahrer dort im Stau. Dahinter folgen Köln, Stuttgart und Heilbronn mit je 46 Stunden Stauzeit im Schnitt. Die verkehrsre­ichste Straße Deutschlan­ds war im vergangene­n Jahr der Streckenab­schnitt auf der A3 zwischen der Ausfahrt Dreieck Köln-Heumar in Richtung Norden bis zur A1. Dort standen Autofahrer 37 Stunden im Stau, also etwa eine durchschni­ttliche Arbeitswoc­he.

In der Studie berechnete­n die Inrix-Analysten auch, wo in Deutschlan­d der Verkehr 2016 am zähesten floss. Das Ergebnis: Am langsamste­n kamen Autofahrer zu Stoßzeiten durch die Stadtzentr­en von Mönchengla­dbach (durchschni­ttliche Tagesgesch­windigkeit 7,8 km/h), gefolgt von Berlin und München (jeweils 8,2 km/h).

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