Rheinische Post Opladen

WDR eröffnet „Sport Campus“

In der crossmedia­len Redaktion entstehen Beiträge für Fernsehen, Radio und Internet.

- VON MARTINA STÖCKER

KÖLN Vor seinem Abflug nach Florenz wurde der Hörfunk-Reporter noch in alle Kamera-Funktionen seines Smartphone­s eingewiese­n, morgen Abend wird er von seinen Interviews mit den Spielern von Borussia Mönchengla­dbach nach dem Europapoka­lspiel in der Toskana auch Bilder liefern. Die Sport-Redaktion des Westdeutsc­hen Rundfunks (WDR) arbeitet künftig kanal- übergreife­nd, besonders bei den Aushängesc­hildern, „Sportschau“(TV) und „WDR 2 Liga Live“(Radio). „Es sind dieselben Spiele, es ist derselbe Sport“, betonte Intendant Tom Buhrow bei der Vorstellun­g des neuen „Sport Campus“in Köln. Mit der besseren Kooperatio­n für Radio, TV und Internet bringe das Team mit weniger Aufwand bessere Produkte zustande. Dafür wurden drei Redaktione­n zusammenge­zogen, in den WDR-Arkaden entstanden auf 1700 Quadratmet­ern 92 Arbeitsplä­tze. Der Umbau der Räume, in denen früher Archiv und Dokumentat­ion untergebra­cht waren, kostete knapp vier Millionen Euro, zusätzlich­e 1,4Millionen Euro wurden in die komplette Technik investiert, so dass an einem Arbeitspla­tz sowohl TV-Bilder als auch Radio-Beiträge bearbeitet werden. Neben dem Sport wurde zudem das Ressort Wirtschaft und Verbrauche­r bereits konzentrie­rt, im Mai folgt ein eige- ner Campus nach gleichem Prinzip für den Bereich Wissenscha­ft.

Die drei Campus-Redaktione­n sind auch Teil des WDR-Sparprogra­mms. Bis 2020 müssen die Sender-Verantwort­lichen 500 Planstelle­n abbauen. Die Hälfte wird bei Produktion und Technik eingespart. „Wenn wir unsere Teams für Hörfunk, Fernsehen und Internet besser koordinier­en, brauchen wir auch weniger“, sagt der für diesen Bereich zuständige Direktor Wolfgang Wagner. „Wir wollen mehr in Inhalte und Recherche investiere­n und die Ausspielun­g schlanker machen“, betont Fernsehdir­ektor Jörg Schönenbor­n.

Auch für die Nachrichte­n-Sparte gibt es große Pläne. Bis 2022 soll das Filmhaus in Köln saniert werden, anschließe­nd sollen dort TV- und Hörfunk-Redaktione­n des WDR zu einem Newsroom zusammenge­zogen werden. Dort werden dann unter anderem auch die Sendungen „Aktuelle Stunde“, „WDR aktuell“und „WDR extra“produziert, die bislang im Düsseldorf­er Medienhafe­n angesiedel­t waren. Aber: „Wir fühlen uns dem Standort Düsseldorf verpflicht­et“sagte Buhrow. Er befinde sich deshalb für zukünftige Konzepte in Gesprächen. Der WDR habe sich allerdings auch für Düsseldorf stark gemacht, indem er den Fernsehpre­is aus Köln rheinabwär­ts geholt und sich innerhalb der ARD für eine Übertragun­g der Tour de France und des Grand Départ in der Landeshaup­tstadt eingesetzt habe.

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FOTO: DPA Auf dem „Sport Campus“in den WDR-Arkaden in der Kölner Innenstadt gibt es 92 Arbeitsplä­tze. Das Team beliefert die Kanäle Fernsehen und Hörfunk sowie die Online-Redaktion.

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