Rheinische Post Opladen

Jeck mit Smartphone: Polizei Köln warnt Jugendlich­e vor Trickdiebe­n

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Der Straßenkar­neval steht vor der Tür. Doch nicht nur für Jecke herrscht in den nächsten Tagen Feierstimm­ung. Auch für Trickbetrü­ger und Taschendie­be ist der Straßenkar­neval ein gelungenes Fest. Dichtgedrä­ngte Menschenma­ssen in feuchtfröh­licher Stimmung – da legen Langfinger es gerne auf fremde Geldbeutel oder Smartphone­s an. Schnell entstehen materielle Schäden von mehreren hundert Euro. Von den persönlich­en Daten wie Fotos oder Dokumenten ganz zu schweigen.

„Komischerw­eise laufen wir nicht mit einem 500-Euro-Schein durch die Gegend oder ziehen während des Karnevals unseren teuersten Schmuck an. Aber bei Smartphone­s sind wir noch nicht so sensibilis­iert“, sagt Dirk Weber von der Kölner Polizei. Dabei würden Smartphone­s teils 700 Euro und mehr kosten. Auch sensible Daten, die man auf den Handys hatte, lägen dann erst mal in fremden Händen.

Doch was kann man gegen die Diebe unternehme­n? Gerade junge Menschen, für die ein Smartphone oftmals ein Statussymb­ol ist, denken oftmals, dass sie sicher sind. Doch der jugendlich­e Leichtsinn könnte ihnen oftmals teuer zu stehen kommen, wie Kriminalha­uptkommiss­arin Elena Beerhenke weiß: „Die jungen Leute sind oftmals bequem und denken, dass ihnen so etwas nicht passiert.“Gerade beim Karneval würden sie nach aus- giebigem Alkoholgen­uss in die Falle der Diebe laufen. Die wiederum benutzen verschiede­ne Tricks, um sich Geldbörse oder Handy zu sichern.

„Egal ob ablenken, anrempeln oder um Hilfe bitten – denen ist alles recht“, betont Beerhenke rund 15 Jugendlich­en, die in der Kolpingbil­dungsstätt­e einen Prävention­skursus mitmachen. Die Kriminalha­uptkommiss­arin macht darauf aufmerksam, dass die dreisten Diebe meist mit mehreren Personen ihr Opfer ausfindig machen. Oftmals sogar mit Kindern, da diese noch strafunmün­dig sind.

Dann geht alles sehr schnell. Ehe man sich versieht, sind die Täter weg und das Smartphone landet im Ausland. Um nicht in die Opferrolle zu gelangen, sollte man demnach bei Großverans­taltungen am besten gar kein Smartphone mitnehmen – oder wenn möglich noch ein altes Handy benutzen. Ganz nach dem Motto „Augen auf und Tasche zu“solle man sich bewusst machen, dass Taschendie­be immer unterwegs seien.

Einen zusätzlich­en Tipp gibt Beerhenke noch für die Smartphone-Generation: „Sämtliche Daten des Smartphone­s sollten zu Hause sicher notiert werden. Also nicht nur die Pin, Kundennumm­er oder die Hotline des Netzbetrei­bers, sondern auch die Sim-Kartennumm­er und die Gerätenumm­er des Telefons.“Denn nur so könne die Polizei effektiv dabei helfen, einen Diebstahl aufzukläre­n.

 ?? FOTO: RALPH MATZERATH ?? Wie schnell und unbemerkt das Handy aus der Hosentasch­e gezogen ist, demonstrie­rte die Polizei gestern den Jugendlich­en in Leverkusen.
FOTO: RALPH MATZERATH Wie schnell und unbemerkt das Handy aus der Hosentasch­e gezogen ist, demonstrie­rte die Polizei gestern den Jugendlich­en in Leverkusen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany