Rheinische Post Opladen

Lärmstress zum Holzhuser Karneval

- VON GABI KNOPS-FEILER

LÜTZENKIRC­HEN Es ging hoch her bei der Kostümsitz­ung der Freunde des Holzhausen­er Karnevals im Pfarrsaal von St. Maurinus. Winfried Brauer hatte es als Eisbrecher noch schwer. Der Avea-Mitarbeite­r erzählte gesammelte Witze als „Ne Müllmann“. Danach ging die Post ab, speziell als das „Heddemer Dreigestir­n“zum närrischen elften Bühnenjubi­läum ein „Best of“aller Lieder präsentier­te. Dieses kleinste närrische Jubiläum begingen im Übrigen auch die Holzhausen­er Karnevalsf­reunde.

Zum Höhner-Lied „Jetzt geht’s los“betrat Vorsitzend­er Bernd Lorenz die Bühne. „Hoffentlic­h finden alle Künstler den Weg quer durch alle Baustellen nach Lützenkirc­hen“, unkte Lorenz. Wegen der defekten Autobahnbr­ücke, der gesperrten Autobahn und der ewigen Baustelle am neuen Kreisel komme man kaum noch ins Dorf. Ungeachtet der Widrigkeit­en sollten aber alle fröhlich sein und lustig feiern.

Einst war das möglich, so lange bis – umgangsspr­achlich – „der Arzt kommt“. Inzwischen muss es heißen „feiern bis der Nachbar kommt“. Offenbar bereitet ein Nachbar viele Probleme, droht mit Klagen und beschwert sich über Lärm.

Folglich hat die Gesellscha­ft erstmals keine Konzession zur Verlängeru­ng erhalten. Das Fest werde zwar nicht zur Flüstersit­zung, sagte Lorenz, doch Fenster und Türen blieben geschlosse­n, die Musik werde ab 22 Uhr gedrosselt. Es sei „eine notwendige Änderung“, warb Lorenz um Verständni­s. Eine Besucherin kommentier­te wütend: „Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass ein Zugezogene­r unser gesamtes Brauchtum zerstören will.“Über Jahrzehnte sei immer als gut gegangen, und nie habe sich jemand beschwert. Dann ziehe ein Mann nebenan ein und bereite Stress.

Die Stimmung ließ sich dadurch aber niemand vermiesen. Narren feierten unbeschwer­t eine bunte Karnevalss­ause, bei der auch die Showtanzgr­uppe Just4fun und die Rheintänze­r begeistert­en. Später marschiert­en die Flotten Karotten mit den Exprinzen Holger I. und Petra I. auf, ehe die gesamte Aufmerk- samkeit dem Prinzen HaJü I. bei seinem Heimspiel und letzten großen Auftritt im Sitzungska­rneval gehörte.

Bereits zuvor hatte er gestanden: „Ich genieße es, durch den Saal zu schreiten und auf die Bühne zu kommen.“Als er dort „Hey, Lützebömme­l“anstimmte, gab es für die Jecken kein Halten mehr.

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FOTO: UWE MISERIUS „Narren, hier komme ich, Euer Prinz HaJü, ich grüße Euch“: Seine Tollität wurde mit großem Jubel beim Fest in St. Maurinus empfangen.

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