Rheinische Post Opladen

Vater und Sohn backen um die Wette

Frank Bachhausen senior und sein Sohn Frank junior stellen in Unterbilk und Wersten Berliner her.

- VON SIMONA MEIER

Das morgige Altweiber-Fest verbringen die Männer der Familie Bachhausen ab sechs Uhr morgens an der Fettpfanne. Ihre Alternativ­e zum Feiern in der Altstadt ist das diesjährig­e Back-Duell in zwei Filialen in Wersten und Unterbilk. In den Geschäften werden sie Berliner backen und direkt verkaufen. 20 bis 30 Berliner backen sie pro Durchgang und füllen sie anschließe­nd mit Marmelade. „Die richtige Party steigt bei uns an der Lorettostr­aße und der Opladener Straße. Im Wettkampf Vater gegen Sohn“, sagt Frank Bachhausen Senior.

Vor Ort backen sie dann die frischen Berliner, die noch warm in die Tüte kommen. Für viele gehört das an Karneval einfach dazu. „An Altweiber werden mehr Berliner als Brötchen verkauft“, sagt Frank Bachhausen. Der Berliner zum Karneval hat eine lange Tradition. Er ist kurz vor der Fastenzeit noch einmal eine fettige Süßspeise, die eine gute Grundlage zum Feiern bietet. Es gibt ihn in vielen Variatione­n: Gefüllt mit Eierlikör oder Baileys, verziert mit Zuckerguss oder mit bunten Gesichtern, in diesem Jahr auch als „Jecke Köpp“. Die Idee zum Back-Wettkampf als Familien-Duell an Altweiber entstand ganz spontan.

Sohn Frank hat gerade seine Lehre bei der Bäckerei Hinkel erfolgreic­h abgeschlos­sen und jetzt als Geselle viele gute Ideen. „Ich habe schon als Kind in den Schulferie­n in der Bäckerei geholfen und Croissants gerollt“, sagt er. Der Vater backt schon immer Berliner an Karneval in einer Filiale, nun will der Junior mit Dynamik punkten: „Ich habe gesagt, das klären wir im Laden vor Ort“, sagt Vater Frank Bachhausen.

Er bringt als Meister die notwendige Erfahrung mit. Sohn Frank setzt auf den jugendlich­en Schwung. „Es geht um Geschick- lichkeit und Feinmotori­k, die Berliner mit den Stöcken zu wenden, ist nicht so einfach“, sagt er. Da die Berliner schon als Teiglinge empfindlic­h sind, braucht es viel Feingefühl.

Auch die notwendige Unterstütz­ung von kleinen Fangruppen ist den beiden Profis wichtig. „Das treibt schon kuriose Blüten. Die Verwandtsc­haft, die sonst in Wersten Kaffee trinkt, will diesmal meinen Sohn in Unterbilk unterstütz­en und dort hinfahren“, sagt Vater Frank Bachhausen. Er ist stolz auf seinen Sohn, doch der Ehrgeiz hat ihn natürlich gepackt. Dem Sohn bescheinig­t er viel Talent, doch wer später Grund zum Feiern habe, das sei schließlic­h noch offen.

Bis nachmittag­s will der Senior an Altweiber das Rennen um die meisten verkauften Berliner klar für sich entscheide­n. Vorbereite­n kann sich der Junior aktuell nicht auf den Wettkampf, denn er steht nicht in der Backstube. Er ist gerade auf Wohnungssu­che, weil er demnächst ein Studium beginnt.

Morgen, zum Auftakt des Straßenkar­nevals, steht er trotzdem pünktlich in der Filiale an der Lorettostr­aße und versorgt die Jecken mit Nachschub aus demFett.

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FOTOS: BACHHAUSEN/THINKSTOCK Frank Bachhausen senior (l.) und sein Sohn Frank junior, der gerade seine Lehre erfolgreic­h abgeschlos­sen hat, im Duell

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