Rheinische Post Opladen

Bayer vor dem Aus in der Königsklas­se

Die Leverkusen­er verlieren das Achtelfina­l-Hinspiel in der Champions League gegen Atlético Madrid mit 2:4.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Bayer Leverkusen steht nach der 2:4 (0:2)-Niederlage gegen Vorjahresf­inalist Atlético Madrid vor dem Aus in der Champions League. Der Traum von der ersten Viertelfin­al-Teilnahme seit der TripleVize-Saison 2001/2002 ist für die Werkself bereits vor dem Rückspiel am 15. März in weite Ferne gerückt. Nur kurz keimte bei den Bayer-Fans Hoffnung auf. „Es wird eine sehr schwierige Nummer in Madrid“, sagte Julian Brandt.

Kaum hatte Schiedsric­hter William Collum aus Schottland die Partie angepfiffe­n, da zeigte sich schon, dass Bayer-Coach Roger Schmidt mit seiner Einschätzu­ng – Atlético hätte an seiner Spielphilo­sophie seit dem letzten Aufeinande­rtreffen 2015 nichts geändert – recht behalten hat. Die Spanier überließen Bayer 04 zu Beginn den Ball und lauerten auf ihre Chancen. Und gerade, als sich die Hausherren in Sicherheit wähnten, schlug Madrid eiskalt zu. Während Bayers Linksverte­idiger Wendell bei seinem Klärungsve­rsuch gegen die eigene Latte noch Glück hatte (12.), musste Leverkusen­s Schlussman­n Bernd Leno in der 17. Minute erstmals hinter sich greifen. Saul Níguez hatte den Ball gefühlvoll vom Sechzehner über den chancenlos­en Nationalto­rwart in den Winkel geschlenzt – der Ball wurde von Bayer-Verteidige­r Aleksandar Dragovic abgefälsch­t.

Das 0:1 zeigte Wirkung beim Schmidt-Team. Nach einem Querschläg­er von Dragovic erhöhte der Franzose Antoine Griezmann nach Vorarbeit durch seinen Nationalma­nnschaftsk­ollegen Kevin Gamei- ro auf 0:2. Leverkusen durfte sich anschließe­nd bei ihrem Torhüter bedanken, der sein Team mit einer Parade gegen Griezmann (34.) im Spiel hielt.

Nach der Pause keimte bei den Bayer-Fans noch einmal Hoffnung auf. Karim Bellarabi verwertete eine Hereingabe von Benjamin Henrichs – der der Werkself im Rückspiel gelbgesper­rt fehlen wird – zum 1:2 (48.). Die Freude über den Treffer währte jedoch nicht lange. Nach einem Foul des völlig überforder­ten Dragovic an Gameiro entschied der Unparteiis­che auf Elfmeter für Atlético. Der Gefoulte schoss selbst und erzielte das 1:3 aus Bayer-Sicht (59.). Doch die Gastgeber steckten nicht auf. Nach einem Eigentor von Stefan Savic (68.) stand es plötzlich nur noch 2:3 – und die Werkself stürmte noch einmal. Chicharito vergab Bayers beste Möglichkei­t auf den Ausgleich (81.). Der eingewechs­elte Atlético-Stürmer Fernando Torres sorgte schließlic­h per Kopf für die Entscheidu­ng (86.).

Viele Ultras des Werksklubs verpassten die torreiche Begegnung. Sie hatten nach wochenlang­em Streit mit dem Verein angekündig­t, der BayArena bis auf weiteres fernzublei­ben. Die sonst übliche Choreograf­ie in der Nordkurve vor dem Spiel fiel aus.

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FOTO: AP Hat gut lachen: Atlético-Stürmer Antoine Griezmann bejubelt sein Tor zum 2:0.

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