Bayer vor dem Aus in der Königsklasse
Die Leverkusener verlieren das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Atlético Madrid mit 2:4.
LEVERKUSEN Bayer Leverkusen steht nach der 2:4 (0:2)-Niederlage gegen Vorjahresfinalist Atlético Madrid vor dem Aus in der Champions League. Der Traum von der ersten Viertelfinal-Teilnahme seit der TripleVize-Saison 2001/2002 ist für die Werkself bereits vor dem Rückspiel am 15. März in weite Ferne gerückt. Nur kurz keimte bei den Bayer-Fans Hoffnung auf. „Es wird eine sehr schwierige Nummer in Madrid“, sagte Julian Brandt.
Kaum hatte Schiedsrichter William Collum aus Schottland die Partie angepfiffen, da zeigte sich schon, dass Bayer-Coach Roger Schmidt mit seiner Einschätzung – Atlético hätte an seiner Spielphilosophie seit dem letzten Aufeinandertreffen 2015 nichts geändert – recht behalten hat. Die Spanier überließen Bayer 04 zu Beginn den Ball und lauerten auf ihre Chancen. Und gerade, als sich die Hausherren in Sicherheit wähnten, schlug Madrid eiskalt zu. Während Bayers Linksverteidiger Wendell bei seinem Klärungsversuch gegen die eigene Latte noch Glück hatte (12.), musste Leverkusens Schlussmann Bernd Leno in der 17. Minute erstmals hinter sich greifen. Saul Níguez hatte den Ball gefühlvoll vom Sechzehner über den chancenlosen Nationaltorwart in den Winkel geschlenzt – der Ball wurde von Bayer-Verteidiger Aleksandar Dragovic abgefälscht.
Das 0:1 zeigte Wirkung beim Schmidt-Team. Nach einem Querschläger von Dragovic erhöhte der Franzose Antoine Griezmann nach Vorarbeit durch seinen Nationalmannschaftskollegen Kevin Gamei- ro auf 0:2. Leverkusen durfte sich anschließend bei ihrem Torhüter bedanken, der sein Team mit einer Parade gegen Griezmann (34.) im Spiel hielt.
Nach der Pause keimte bei den Bayer-Fans noch einmal Hoffnung auf. Karim Bellarabi verwertete eine Hereingabe von Benjamin Henrichs – der der Werkself im Rückspiel gelbgesperrt fehlen wird – zum 1:2 (48.). Die Freude über den Treffer währte jedoch nicht lange. Nach einem Foul des völlig überforderten Dragovic an Gameiro entschied der Unparteiische auf Elfmeter für Atlético. Der Gefoulte schoss selbst und erzielte das 1:3 aus Bayer-Sicht (59.). Doch die Gastgeber steckten nicht auf. Nach einem Eigentor von Stefan Savic (68.) stand es plötzlich nur noch 2:3 – und die Werkself stürmte noch einmal. Chicharito vergab Bayers beste Möglichkeit auf den Ausgleich (81.). Der eingewechselte Atlético-Stürmer Fernando Torres sorgte schließlich per Kopf für die Entscheidung (86.).
Viele Ultras des Werksklubs verpassten die torreiche Begegnung. Sie hatten nach wochenlangem Streit mit dem Verein angekündigt, der BayArena bis auf weiteres fernzubleiben. Die sonst übliche Choreografie in der Nordkurve vor dem Spiel fiel aus.