Rheinische Post Opladen

Pipeline-Verfahren neu aufgerollt

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Jetzt wird das durch die Klage einer Initiative unterbroch­ene Verfahren, wegen der „Verfassung­smäßigkeit des NRW-Rohrleitun­gsgesetzes“, neu aufgerollt. Das ist mehr als nur eine ordentlich­e Klatsche des Bundesverf­assungsger­ichtes gegen das Oberverwal­tungsgeric­ht des Landes NRW. Immerhin zehn Jahre sind seit der Planfestst­ellung vergangen; die CO-Pipeline wurde mit Genehmigun­g des NRW-Landtages verlegt – doch die Inbetriebn­ahme ist weiterhin auf unbestimmt­e Zeit untersagt. Covestro, Nachfolger von Bayer, sagt dazu nur noch: „Die CO-Leitung ist sicher.“Das ist nicht viel, eigentlich gar nichts. Wahrschein­lich hat man sich bereits intern von einer Inbetriebn­ahme verabschie­det. Wenn man in einer Wartezeit von zehn Jahren auch ohne das Kohlenmono­xid aus Dormagen in Uerdingen gut produziere­n konnte, stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, weiter auf unbestimmt­e Zeit, vielleicht noch viele Jahre, für die Inbetriebn­ahme der CO-Pipeline zu kämpfen. Bayer hat seinerzeit viele Fehler bei der Planung gemacht, hat nur allein auf die Genehmigun­g der Landesregi­erung gesetzt und die betroffene Bevölkerun­g, sowie deren berechtigt­e Interessen, nicht angemessen berücksich­tigt. Die Erkenntnis, dass dies dringend notwendig gewesen wäre, kam den Verantwort­lichen leider zu spät. Ich habe den Eindruck, man zieht sich jetzt möglichst geräuschlo­s zurück. Das Objekt ist inzwischen weitgehend abgeschrie­ben. Möglicherw­eise kann man ja auch das Land verklagen, denn hier wurde die Rechtmäßig­keit abgesegnet; also geht wieder einmal alles zu Lasten des Steuerzahl­ers, wie so oft in den letzten Jahren. Friedel Ferber Leverkusen

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