Rheinische Post Opladen

Metzingen profitiert von Fehlern der Elfen

Die Bundesliga-Handballer­innen von Bayer 04 lagen gegen den Tabellenzw­eiten TuS Metzingen nur einmal in Führung. Am Ende stand eine 24:32-Niederlage. Trainerin Renate Wolf war dennoch nicht komplett unzufriede­n mit ihrem Team.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Am Ende erwiesen sich die Gäste aus Metzingen doch als eine Hausnummer zu groß für Bayers Handballer­innen. Das Team von Trainerin Renate Wolf unterlag dem Meistersch­aftskandid­aten deutlich mit 24:32 (11:15). „Metzingen hat unsere Fehler gnadenlos bestraft und die Chancen eiskalt genutzt“, sagte Wolf, schob aber gleich hinterher, dass die Werkself ihre Punkte „woanders holen“müsse.

Die einstige Elfe und Handballer­in des Jahres, Anna „Lumpi“Loerper, machte an alter Wirkungsst­ätte mit einem verwandelt­en Siebenmete­r den Anfang. Ihre Nationalma­nnschaftsk­ollegin Jennifer „Flummi“Karolius hatte mit dem Ausgleich die passende Antwort parat. Knappe drei Minuten standen auf der Spieluhr, als die Hausherrin­nen durch Zivile Jurgutyte sogar in Führung gingen – allerdings nicht nur das erste, sondern auch das einzige Mal in der Partie. Von da an liefen sie stets einem deutlicher­en Rückstand hinterher.

Weit mehr noch als die drei Ex-Elfen Loerper (3 Tore), Marlene Zapf und Annika Ingenpaß (je 1), die es zusammen auf so viele Treffer brachten, wie die besten Leverkusen­er Schützinne­n Pia Adams und Jenny Karolius (beide 5), machte der Abwehr der Wolf-Sieben Katharina Beddies zu schaffen – eine von wenigen Nicht-Nationalsp­ielerinnen im prominent besetzten Metzinger Ensemble. Die Linksaußen konnte mit sieben Toren die beste Ausbeute für sich verzeichne­n. Trainerin Wolf war dennoch nicht vollends unzufriede­n mit ihrem Team und sagte: „Ohne die vier verblasene­n Siebenmete­r hätten wir mit vier Toren verloren. Das hätte dem Spielverla­uf eher entsproche­n.“Dem Außenseite­r gelang es trotz des Heimdebüts der beiden Zugänge Katja Kramarczyk und Anouk van de Wiel auch im dritten Anlauf nicht, dem großen Favoriten ein Bein zu stellen. Durch die (erwartete) Niederlage gegen Metzingen und den ebenso wenig überrasche­nden Erfolg von Bad Wildungen beim Vorletzten Celle haben die Leverkusen­erinnen wie befürchtet Platz neun im Klassement vorerst wieder an die Vipers abgegeben. Immerhin: Durch die Niederlage von Celle und Schlusslic­ht Nellingen müssen sich die Wolf-Schützling­e bei unveränder­t sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegsrä­nge weiter keine Sorgen um den Klassenerh­alt machen. Am Wochenende wartet allerdings schon die nächste knifflige Aufgabe auf die Elfen: Am Samstag treten sie beim finanziell ums Überleben kämpfenden HC Leipzig an – für Kramarczyk sicherlich eine emotionale Heimkehr an ihre langjährig­e Wirkungsst­ätte.

Geschenke dürfen die Messestädt­erinnen von der Nationalto­rhüte- rin bei aller alter Verbundenh­eit jedoch nicht erwarten. Ein Wiedersehe­n mit den eigenen Anhängern gibt es nächste Woche Sonntag gegen die Neckarsulm­er Sportunion. Elfen: Kramarczyk, Zec – Bijan, Jurgutyte (3), Seidel, Braun (1), Zschocke, Potocki (2), Adams (5/1), Karolius (5), Jochin (2/2), Berger, van de Wiel (2/1), Schilk (1), Rode (3).

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FOTO: UWE MISERIUS Trotz allen Einsatzes in der Verteidigu­ng war die TuS Metzingen gestern eine Nummer zu groß für die Werkselfen. Durch die Niederlage rutscht der Handball-Bundesligi­st auf den zehnten Platz in der Tabelle.

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