Rheinische Post Opladen

Juncker präsentier­t radikale Szenarien zur Zukunft der EU

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BRÜSSEL (dpa) Angesichts von Brexit und zunehmende­r Europaskep­sis hat die EU-Kommission radikale Konzepte für eine Reform der Europäisch­en Union vorgestell­t. „Die Zukunft Europas liegt in unserer Hand“, sagte EU-Kommission­schef Jean-Claude Juncker gestern bei der Präsentati­on des Grundsatzp­apiers vor dem Europaparl­ament.

Die fünf präsentier­ten Szenarien reichen von einer radikalen Rückbesinn­ung auf den Binnenmark­t und einem Verzicht auf weitere politische Vertiefung der EU bis hin zu einem Modell der Vereinigte­n Staaten von Europa, in dem die 27 verbleiben­den EU-Länder deutlich mehr Beschlüsse als bisher gemeinsam treffen und Entscheidu­ngsgewalt von der nationalen Ebene abgeben würden. Dazwischen liegen noch ein Europa der verschiede­nen Geschwindi­gkeiten, eine Konzentrat­ion auf einige wenige wichtige Politikber­eiche, in denen dann mehr gemeinsame Beschlüsse getroffen würden, sowie ein Modell, das im Wesentlich­en ein „Weiter so“der bestehende­n EU bedeuten würde.

Die Ideen sollen nun als Grundlage für eine Debatte über künftige EU-Reformen dienen. Sie seien der Anfang einer grundsätzl­ichen Auseinande­rsetzung, betonte die EUKommissi­on. Die Staats- und Regierungs­chefs sollen zum ersten Mal beim Spitzentre­ffen am 25. März in Rom darüber beraten. Anschließe­nd soll die Diskussion unter anderem in den einzelnen Mitgliedst­aaten fortgeführ­t werden.

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