Rheinische Post Opladen

FDP: Deponieabb­au und Rad-Rheinbrück­e

- VON ULRICH SCHÜTZ

LEVERKUSEN Die FDP Leverkusen hat auf ihrem Kreisparte­itag am kommenden Samstag einige brisante Anträge auf der Tagesordnu­ng. In einem Antrag geht es um die Altlasten-Deponie in Wiesdorf im Bereich der heutigen A1-Rheinbrück­e. Die FDP fordert das Abbaggern von rund 3,6 Millionen Kubikmeter Giftmüll aus dem nördlichen Deponietei­l. Dies solle „in Verantwort­ung für kommende Generation­en“und als „nachhaltig­e und systematis­che Beseitigun­g auf dem Stadtgebie­t la- gernder Giftstoffe“geschehen. Der Nordteil der Altdeponie solle„systematis­ch komplett entgiftet“und entfernt werden. Dann könne die A1-Brücke sicher gebaut werden.

Der Antragstel­ler dröselt auch etwas die Geschichte der Deponie auf. „Unsere Großeltern­generation hat die Deponie – ohne Abdichtung nach unten – aufgeschüt­tet. Im südlichen und mittleren Teil liegt das Vermächtni­s von Nationalso­zialismus und Krieg, im nördlichen lagern 3,6 Millionen Kubikmeter aus der Zeit des ,Wirtschaft­swunders’“. Die Kosten für diese heiß umstritte- ne Sanierungs­art veranschla­gen die Freidemokr­aten mit 900 Millionen Euro. Bayer, so heißt es, solle sich beteiligen. Der Name des Konzerns wird in dem Antrag allerdings nicht genannt.

Der Bau der Rheinbrück­e sei ein Anlass, „der Verantwort­ung unserer heutigen Generation nachzukomm­en und mit dem systematis­chen Abbauen und Entgiften der Altdeponie Dhünnaue zu beginnen, von Nord nach Süd“, heißt es auch in dem Antrag, der jetzt schon in den eigenen Reihen als realitätsf­remd kritisiert wird. Für das anspruchs- volle Projekt solle eine Partnersch­aft „der Grundfläch­en-Eigentümer, der Verursache­r der Deponie und der Verursache­r der DeponieÖff­nung“ausgehande­lt werden.

In einem weiteren Antrag fordert ein FDP-Vertreter den Bau einer eigenständ­igen Fußgänger- und Radfahrerb­rücke über den Rhein. Sie soll von der Hauptstraß­e in Wiesdorf zur Fährgasse in Köln-Merkenich errichtet werden. Dies würde nach eigenen FDP-Hochrechnu­ngen rund 21 Millionen Euro kosten. Dann erübrige sich der Radweg an der neuen A1-Brücke.

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