Rheinische Post Opladen

„Unsere Karnevalsp­ferde sind tiefenents­pannt“

Der Leichlinge­r war als Reiter im Kölner Rosenmonta­gszug dabei. Die Aufregung um Pferde im Karneval kann er nicht nachvollzi­ehen.

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Herr Conrads, Sie waren als Reiter im Rosenmonta­gszug in Köln unterwegs. Wie war’s?

CONRADS Es war wie jedes Jahr sehr eindrucksv­oll. Ich bin ja inzwischen bereits zum 13. Mal bei den Blauen Funken dabei gewesen. Aber es ist jedes Mal ein unbeschrei­bliches Erlebnis, hoch auf dem Pferd an den vielen Menschen vorbei durch Köln zu reiten.

Allerdings gab es auch den Vorfall mit dem Pferd, das zu Boden stürzte und in die Leichlinge­r Tierklinik gebracht werden musste.

CONRADS Ja, unser Reiterkomm­andant hat uns davon noch während des Umzugs berichtet. Allerdings weiß ich bis heute nicht, was genau passiert ist. Also, ob das Pferd kollabiert ist oder ob es gestürzt ist. So etwas ist natürlich nicht schön. Aber die Aufregung, die es ausgelöst hat, kann ich nicht ganz nachvollzi­ehen. Ich halte den Vorfall für einen Einzelfall. Genauso gut hätte auch ein Mensch stürzen oder kollabiere­n können.

Klingt nach einem Plädoyer für den Erhalt der Pferde im Karneval.

CONRADS Für mich steht nach wie vor außer Frage, dass Pferde Teil der Umzüge bleiben sollten. Alles andere wäre wahnsinnig schade, dem Karneval würde viel verloren gehen. Seit ich ein kleines Kind war, bin ich fasziniert von den Reitern im Karneval. Damals war es ein großer Traum von mir, selbst im Kölner Zug mitzureite­n. Zudem muss man sagen, dass die Reiter sehr verantwort­ungsvoll mit ihren Tieren umgehen. Ich kenne niemanden, der mit einem Pferd am Rosenmonta­gszug teilnimmt, dem es nicht gut geht oder das offensicht­lich unter Stress steht. Da hätte man doch als Reiter auch gar keinen Spaß dran.

Aber was würde wohl ein Pferd dazu sagen?

CONRADS Mein Nero lässt sich vom Karneval nicht stressen. Er ist solche Situatione­n inzwischen längst gewöhnt und ohnehin vom Typ her ein sehr ruhiger Vertreter. Er, genau wir die anderen Pferde von den Blauen Funken, gehen äußerst tiefenents­pannt mit dem Treiben um sie herum um. ROMAN ZILLES FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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FOTO: MISERIUS (ARCHIV) Karnevalis­t seit Kindesbein­en an: Thomas Conrads.

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