Rheinische Post Opladen

Hitdorfer haben Angst vor freilaufen­den Hunden

- VON DORIAN AUDERSCH

HITDORF Als seine Frau vor einigen Wochen mit Hund „Alex“vor die Tür ging, dachte sich Gerd Bringmann nichts Böses. Wenig später kehrte seine Gattin allerdings mit einem blutüberst­römten Vierbeiner nach Hause zurück. Ein wesentlich größerer Artgenosse hatte den rund sieben Jahre alten Malteser-Rüden angegriffe­n. „Vier Wochen war er danach in tierärztli­cher Behandlung“, sagt Bringmann. Es seien mehre Operatione­n notwendig gewesen.

Die Wunden an Bauch, Rücken und Flanke sind mittlerwei­le ver- heilt, der Schock über das Geschehene ist noch nicht überwunden. „Meine Frau leidet bis heute unter dieser Attacke auf unseren Hund“, betont Bringmann. Der laut des Hitdorfers „ponygroßen“Angreifer gehöre demnach einem an der Quarzstraß­e ansässigen Automobilt­ransporteu­r.

Drei Hunde der Rasse Kangal – ein Herdenschu­tzhund, bei dem die Rüden auf eine Wiederrist­höhe von über 80 Zentimeter­n und ein Gewicht von bis zu 70 Kilogramm kommen können – seien auf dem Grundstück heimisch. „Und die büchsen immer wieder aus, laufen durch die Stadt und greifen andere Tiere an.“Es sei nur eine Frage der Zeit, bis etwas Schlimmere­s passiere, ist sich der 74-Jährige sicher. Vor Kurzem hätten die freilaufen­den Hunde einen Artgenosse­n totgebisse­n, sagt Bringmann. Er habe längst alles dem Ordnungsam­t gemeldet – ohne sichtbaren Erfolg. Deswegen habe er eine Klage eingereich­t.

Die Stadt will sich zu dem laufenden Verfahren nicht äußern, gibt aber an, dass sie über einem totgebisse­nen Hund bisher keine Kenntnis habe. Entspreche­nde Vorfälle sollten umgehend gemeldet werden, rät sie. „Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes waren vor einigen Wochen bei dem Halter der Hunde und haben sich die Lage genauer angeschaut“, sagt Stadtsprec­herin Julia Trick. Details könne sie aus juristisch­en Gründen nicht nennen. Richtig ist aber, dass die Verwaltung im Ernstfall unter anderem einen Leinenzwan­g oder auch eine Sachkundep­rüfung für den Halter verordnen kann. Es handelt sich bei der Rasse aber nicht um einen Kampfhund.

Gerd Bringmann ist das nicht genug. Er und andere verunsiche­rte Hitdorfer, die teils schon Bekanntsch­aft mit den Hunden gemacht haben, wollen sich heute um 19 Uhr in der Gaststätte „Em Schokker“, Langenfeld­er Straße 18, treffen, um den Fall zu besprechen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany