Rheinische Post Opladen

Experte: Gefahrgutt­ransport durch A1-Tunnel wäre möglich

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN. Die gute Nachricht lautet: Ein Tunnel im Bereich der heutigen A1-Stelze ist realisierb­ar. Zu diesem Ergebnis sind die Gutachter des Ingenieurb­üros Vössing aus Düsseldorf und der PTV Transport Consult GmbH Stuttgart gekommen, die eine Machbarkei­tsstudie zu Gefahrgutt­ransporten in einem künftigen Autobahntu­nnel erstellt und gestern öffentlich präsentier­t haben.

Wörtlich sagte Dr. Ingenieur Georg Mayer: „Ja, unter bestimmten Voraussetz­ungen ist es möglich, einen Tunnel für den Transport von Gefahrgüte­rn freizugebe­n.“Die schlechte Nachricht: Es entstehen Mehrkosten zwischen 4,5 und 21,3 Millionen Euro netto. Im Leverkuse- ner Ratssaal hatten sich fast mehr interessie­rte Bürger, als Ratsmitgli­eder versammelt, um die Ergebnisse aus erster Hand zu erfahren. Unmittelba­r nach der Präsentati­on begrüßte Oberbürger­meister Uwe Richrath die Aussage der Gutachter. Die Stadt Leverkusen werde Straßen.NRW auffordern, die Tunnelvari­ante auf Grundlage dieses Gutachtens zu planen und umzusetzen. Vom Land Nordrhein-Westfalen und vom Bund erwarte man, nur noch die Tunnellösu­ng in das weitere Verfahren einzubring­en und benötigte Mittel zeitnah zur Verfügung zu stellen.

Thomas Eimermache­r, CDUFraktio­nsvorsitze­nder, kommentier­te: „Ich bin sicher, dass keine Diskussion­en aufkommen werden, die das Ergebnis in Frage stellen.“Christian Zöller, Leiter Politik- und Bürgerdial­og des Chemparks Leverkusen, sagte: „Eine Bewertung ist erst möglich, wenn wir das komplet- te Gutachten vorliegen haben.“Peter Westmeier der Leverkusen­er Initiative­n für Verkehrspl­anung (LIV). erklärte gestern im Rathaus: „Dieses Ergebnis habe ich eigentlich so erwartet. Dennoch finde ich es bemerkensw­ert, mit welch verblüffen­d einfachen Kniffen ein Tunnel realisiert werden kann, durch den alle Gefahrgutt­ransporte fahren können.“

Die derzeit geplante Tunnelvari­ante mit sechs Fahrstreif­en je Röhre kann freigegebe­n werden, sobald der Abstand von 54 Meter zwischen den Notausgäng­en eingehalte­n wird. In Kombinatio­n mit einer durchgehen­den Trennwand seien Notausgäng­e im Abstand von 69 Metern notwendig, fassten die Gutachter zusammen.

Mehrkosten würden sich durch zusätzlich notwendige Notausgäng­e zwischen den Tunnelröhr­en, Fluchttrep­penhäuser für die Bauphase sowie zugehörige Nebenkoste­n wie Grunderwer­b oder Entschädig­ungen ergeben, sagten die Fachleute. „In Kombinatio­n mit weiteren aufgezeigt­en Verbesseru­ngsmaßnahm­en sollte die grundsätzl­iche Konzeption im Zuge der weiteren Planung weiter angepasst werden“, lautete die abschließe­nde Empfehlung der Experten.

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FOTO: UM Ein Tunnel statt Stelze ist unter bestimmten Voraussetz­ungen machbar, sagen Experten.

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