Rheinische Post Opladen

Ein Ladenlokal – 57 Mini-Geschäfte

Angelika Huth hat mit dem „Fachwerk“ein Geschäft eröffnet, in dem Mieter Ware in Fächern zeigen. Ein gelungener Mix.

- VON MONIKA KLEIN

OPLADEN Als Angelika Huth vor gut einem Jahr erzählte, dass sie ein Fachgeschä­ft eröffnen wolle, war die Reaktion bei Freunden und Verwandten ähnlich. „Für was?“wurde sie gefragt und musste erstmal ihr Konzept von einem Geschäft mit Fächern zur Vermietung erklären.

Gut ein Jahr nach der Eröffnung ihres Ladenlokal­s an der Kölner Straße 85 hat sich das Modell weitgehend herumgespr­ochen und – es boomt. 57 Fachmieter hat sie aktuell, dabei sind noch einige Plätze frei. Ihre Mieter haben eines gemeinsam: Sie sind alle ausgesproc­hen kreativ und wollen ihre kunsthandw­erklichen Produkte verkaufen, möglichst ohne großen Aufwand und zusätzlich­e Versandkos­ten.

So hat es auch bei Melanie Ahlers angefangen, die auf einer Fläche im Schaufenst­er Schmuck und Wohnaccess­oires aus Beton anbietet und heute die Inhaberin für einige Stunden im Laden vertritt. Auf Bestellung fertigt sie auch Acrylglass­childer mit Gedichten oder persönlich­en Daten an.

Die Familie war irgendwann reich der Herstellun­g waren aber längst nicht versiegt. Verkauf auf Märkten ist lästig, der Vertrieb über das Internet zu kostspieli­g, wenn man Verpackung und Porto aufrechnen muss. Deswegen war sie froh, als ihr Mann beim Surfen auf „Das Fachwerk“von Angelika Huth stieß. Der Vorteil sei, dass man kein großes Risiko eingeht.

Für 25 Euro im Monat kann man ein kleines Fach innen mieten und mit eigenen Produkten füllen, das im Schaufenst­er kostet zehn Euro mehr, außerdem gibt es Möglichkei- ten, die Fläche zu vergrößern. Mindestmie­tzeit ist drei Monate. Rosinenpic­ker nutzen das für die Weihnachts­zeit und verabschie­den sich im Januar wieder. Dafür kamen mehrere neue Mieter dazu, ist Angelika Huth erleichter­t. Denn sie bekommt keine Provision, ihre Einnahmen erhält sie nur durch die Fach-Vermietung, entspreche­nd hat sie kalkuliert. Jeder Hersteller hat eine Kassennumm­er, auf die beim Verkauf gebucht wird. So kann am Monatsende genau abgerechne­t werden. Der Wechsel im Angebot mache den Laden auch interessan­t, sagt die Inhaberin, die hier viel Herzblut hineingege­ben hat.

So legt sie Wert darauf, dass alles aus der Region zwischen Köln, Düsseldorf und dem Bergischen kommt und dass sich die Kunsthandw­erker gelegentli­ch selbst im Geschäft blicken lassen. Außerdem achtet sie auf ein möglichst vielfältig­es Angebot. Nur wenn sich die individuel­l angefertig­ten Stücke unterschei­den, belebt die Konkurrenz auch das Geschäft.

Kleine Täschchen und Etuis gibt es hier ebenso wie besonders gestaltete Kerzen, Grußkarten, Halstücher, Schals oder Schmuck. Auf Kundenwuns­ch wurden individuel­le Kinderklei­dung und neuerdings auch Babysachen hinzugenom­men. Dazu gibt es einige industriel­l gefertigte Produkte, die ins Sortiment passen.

Auf der Homepage gibt es eine Übersicht über Fachmieter und Produkte: www.dasFachWer­k-Opladen.de.

Für 25 Euro im Monat kann man ein kleines Fach innen mieten, für 35 Euro das im Schaufenst­er

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Täschchen und Etuis, besondere Kerzen, Grußkarten, Halstücher, Kinderklei­dung, Schmuck: Die Auswahl in Angelika Huths „Fachwerk“ist groß – kein Wunder, in 57 Fächern bieten Mieter Waren an.
FOTO: UWE MISERIUS Täschchen und Etuis, besondere Kerzen, Grußkarten, Halstücher, Kinderklei­dung, Schmuck: Die Auswahl in Angelika Huths „Fachwerk“ist groß – kein Wunder, in 57 Fächern bieten Mieter Waren an.

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