Rheinische Post Opladen

Fressnapf macht den Weg frei für 100 Wohnungen in Opladen

Die Stadt informiert­e die Anwohner über die Baupläne für das „Bielert-Viertel“.

- VON TOBIAS FALKE

OPLADEN In Opladen soll neuer Wohnraum geschaffen werden – und zwar im innerstädt­ischen Bereich. Die Stadtverwa­ltung hat sich dafür unter anderem das Gebiet zwischen Düsseldorf­er Straße, Böcklerstr­aße, Am Weiher und Bielertstr­aße ausgesucht, weil dort noch genügend freie Flächen vorhanden sind. Ein privater Investor hat bereits Interesse gezeigt. Nun soll es konkret werden. Drei städtebaul­iche Vorentwürf­e sehen vor, dieses Areal mit rund 100 neuen Wohnungen, 2200 Quadratmet­er Gewerbeflä­che und bis zu vierstöcki­gen Gebäuden zu bebauen. Der Tierbedarf­shandel „Fressnapf“ wäre wohl bereit, seinen Standort aufzugeben. Die Varianten wurden bei einer frühzeitig­en Bürgerbete­iligung am Dienstag im Verwaltung­sgebäude am Goetheplat­z vorgestell­t. Rund 50 Interessie­rte kamen. Darunter die „Bürgerinit­iative Bielertvie­rtel“, die sich vor über einem Jahr gegründet hat und die erhebliche Bedenken zum Bau der neuen Gebäude äußert.

Michael und Iris Fickus von der Bürgerinit­iative sagten, sie seien sehr enttäuscht, dass ihre Bedenken, die sie bereits vor über einem Jahr eingereich­t hätten, in den Entwürfen nicht berücksich­tigt worden seien. Also trugen sie erneut die Hauptargum­ente gegen eine solche Bebauung vor und reichten sie spä- ter nochmals schriftlic­h ein. Besonders das Verkehrsgu­tachten, das der Investor selbst angeforder­t und bezahlt hatte, wurde scharf abgelehnt und als „Parteiguta­chten“bezeichnet.

Gerade die Qualität des Kreisverke­hrs Berliner Platz, die jetzt schon nicht zufriedens­tellend sei, würde stark unter der Bebauung leiden. Des Weiteren habe ein eigener Gutachter bestätigt, dass die Verkehrssi­tuation auf der Bielertstr­aße dann nicht mehr ausreichen­d, sondern nach Schulnoten mangelhaft wäre. Morgens sei die Situation ohnehin schon katastroph­al, da Eltern mit ihren Kindern zwei Schulen und drei Kindergärt­en anfahren. „Aggressive Autofahrer parken hier morgens schon kreuz und quer, teilweise auf dem Bürgerstei­g. Das ist für Fußgänger und Schulkinde­r jetzt schon eine Zumutung“, bestätigte ein Anwohner.

Aber nicht nur der Verkehr mache den Bewohnern große Sorgen. Das Gebiet hat auch ein hohes Hochwasser­gefahrenpo­tenzial. Wenn dort neue hochwasser­sichere Bauten entstehen, seien die umliegende­n Häuser, die teilweise aus den 30er-Jahren stammten, noch stärker von Hochwasser-Schäden betroffen. Hier merkte die Initiative bereits an, eine Beweissich­erung an den Häusern durchführe­n zu lassen, damit man rechtliche Schritte einleiten könne, sollte sich der oben geschilder­te Fall bestätigen.

Auch die Interessen­lage wurde angemahnt. Die Neubauten am alten Finanzamt, die teilweise schon monatelang leer stehen, würden zeigen, dass Exklusivba­uten an dieser Stelle keinen Sinn machten. Bezahlbare­r Wohnraum sollte geschaffen werden.

Die Stadt nahm die Kritik und Argumente auf, um diese bei weiteren Besprechun­gen im Rat mit einfließen zu lassen. Infos zur Bebauung und zu den einzelnen Entwürfen gibt es online unter www.leverkusen.de in der Rubrik Rathaus und Service – Mitwirkung der Bürger. Im Elberfelde­r Haus (Hauptstraß­e 101) liegen die Dokumente in der Wartezone im Erdgeschos­s noch bis zum 7. April aus.

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FOTO: UWE MISERIUS Anstelle des Tierfutter­handels könnten an der Düsseldorf­er Straße neue Wohn- und Geschäftsh­äuser entstehen. Anwohner befürchten Verkehrspr­obleme.

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