Netzwerk beäugt Bohrungen für Brücke kritisch
Der Verein befürchtet, dass Proben nicht zügig ins Labor gebracht wurden. Straßen.NRW widerspricht.
LEVERKUSEN (sug) Seit dem Frühjahr 2014 erkundet der Landesbetrieb Straßenbau nach eigenen Angaben per Bohrungen den Untergrund für die neue Rheinbrücke. Das Netzwerk gegen Lärm, Feinstaub und andere schädliche Immissionen sieht diese Bohrungen, die bis zu 30 Meter tief in den Boden reichen, kritisch und hat sich deshalb an Straßen.NRW gewandt.
Zurzeit laufe die im Herbst 2016 begonnene fünfte Bohrreihe, und zwar im Bereich der Altlast, aber au- ßerhalb der Müllschüttungen, teilte Straßen.NRW dem Netzwerk mit. Eine sechste Bohrreihe sei geplant. „Das Bohrgut wird nicht vor Ort gelagert, sondern nach der Bohrung gesichtet, verladen und abtransportiert. Daraus entnommene Proben werden in Eimer gefüllt und zeitnah ins Labor gebracht“, heißt es in dem Schreiben. Jüngst sei von Eimern berichtet worden, „die scheinbar belastete Bodenproben enthalten sollten. Richtig ist aber, dass die Eimer unbelasteten Boden enthielten. Dennoch wurden daraus routinemäßig Proben entnommen, die sich aber als harmlos erwiesen.“Auch der übliche „Schnelltest“auf das Vorhandensein von Chrom sei negativ ausgefallen. „Der Boden entstammt einer fehlgeschlagenen Bohrung. Diese Eimer sind von Freitag bis Montag des vergangenen Wochenendes nicht wie üblich abtransportiert worden und wurden in diesem Zeitraum neben der neuen Bohrstelle gelagert“, teilt Straßen.NRW mit.
Aussagen, die das Netzwerk nicht zufriedenstellen. Aufgrund der im Gutachten dokumentierten Analysen „fällt es extrem schwer, Ihren Behauptungen Glauben zu schenken, dass in den vielen vergessenen und beschrifteten Eimern nur ,unbelastete harmlose Proben aus einer fehlgeschlagenen Bohrung’ waren“, schreibt das Netzwerk in seiner Antwort. „Ist es möglich, dass man es versäumt hat, entnommene Proben in Eimer zu füllen und zeitnah ins Labor zu bringen?“