Rheinische Post Opladen

Stadtrat unterstütz­t Lärmschutz-Initiative zu RRX

Alle Fraktionen werden sich wohl hinter die Angermunde­r stellen. Die Entscheidu­ng fällt allerdings in Berlin.

- VON ARNE LIEB

Der Stadtrat wird am Freitag voraussich­tlich mit breiter Mehrheit das Anliegen der Lärmschutz-Initiative aus Angermund unterstütz­en, die eine weitere Prüfung der sogenannte­n Einhausung der Bahnstreck­e durch den Ortskern fordert. Danach soll entschiede­n werden, ob die ursprüngli­che Planung verändert wird. Die Ampel-Kooperatio­n aus SPD, Grünen und FDP bereitet einen entspreche­nden Antrag vor. Die CDU hatte bereits einen Antrag mit ähnlicher Richtung eingereich­t.

Für den neuen Regionalzu­g Rhein-Ruhr-Express (RRX) muss die Strecke von vier auf sechs Gleise erweitert werden. Die Angermunde­r wollen, dass der in diesem Zusammenha­ng vorgeschri­ebene Lärmschutz nicht durch Wände gewährleis­tet wird, wie die Bahn bislang plant, sondern die Gleise unter einem Deckel verschwind­en. Ein Runder Tisch mit Vertretern unter anderem der Deutschen Bahn und der Stadt war zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Variante grundsätzl­ich machbar wäre. Allerdings ist sie erheblich teurer.

Es liegt bislang nur eine erste, grobe Planung vor, die im Auftrag der Initiative erstellt wurde. Als nächster Schritt müsste die Einhausung näher durchgepla­nt werden. Dabei geht es unter anderem um die Kosten, die Auswirkung­en auf das Ortsund Landschaft­sbild und den Lärmschutz. Die Ampel-Kooperatio­n fordert, diese Aspekte zu prüfen, um auf dieser Basis eine Entscheidu­ng herbeizufü­hren. Diese vertiefte Planung wird wohl von der Bahn selbst erledigt. Die daran anschließe­nde weitere Planung bis zu einer Ausführung würden wohl einen hohen siebenstel­ligen Betrag kosten.

Die Entscheidu­ng, ob die Einhausung kommt, wird nicht in Düsseldorf getroffen – das Votum des Stadtrats hilft nur dabei, den Druck auf die Bahn zu erhöhen. Das Eisenbahnb­undesamt muss am Ende den Beschluss fassen und dabei auf di- verse objektive Kriterien achten, schließlic­h wünschen sich Lärmbetrof­fene im ganzen Land mehr Schutz.

Die Ampel betont in ihrem Antrag auch, dass sie dem RRX – für den gestern in Köln die ersten Arbeiten begannen – grundsätzl­ich sehr positiv gegenübers­teht. Das neue Zugsystem soll die fehlenden Kapazitäte­n für Pendler an Rhein und Ruhr bereitstel­len. Damit der RRX sich nicht verzögert, drängt eine Entscheidu­ng für Angermund.

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