Rheinische Post Opladen

LVR: Keine Gefahr durch Psychiatri­e im Klinikum

Die LVR-Klinik Langenfeld zieht mit einer psychiatri­schen Tagesklini­k plus Ambulanz und einer stationäre­n Einheit mit 30 Betten auf das Gelände des Klinikums Leverkusen. Sie wirbt um Verständni­s.

- VON PETER CLEMENT

SCHLEBUSCH Derzeit werden noch täglich 15 Kinder betreut. Doch die Tage der Kindertage­sstätte auf dem Klinikumge­lände sind gezählt. Sie wird zum 31. Dezember geschlosse­n. Daran führt kein Weg mehr vorbei. Stadt und Klinikum seien im Gespräch, um auf dem Krankenhau­s-Gelände eine neue Kita einzuricht­en, berichtete Fachbereic­hsleiterin Angela Hillen unlängst: Es solle eine städtische Kita sein.

Bei einem gemeinsame­n Ortstermin hatte es zwischen KlinikumGe­schäftsfüh­rung und städtische­n Vertretern jedoch deutliche Differenze­n gegeben. Vor allem entzündete sich die Kritik an AusweichRä­umlichkeit­en, die die Krankenhau­sleitung für eine mögliche neue Übergangs-Kindertage­sstätte (rund 350 Quadratmet­er) im eigenen Gebäudebes­tand anbot.

Denn in unmittelba­rer Nähe plant die LVR-Klinik Langenfeld ein eigenes Projekt – eine psychiatri­sche Tagesklini­k als Dependance plus Ambulanz und eine stationäre Einheit mit 30 Betten. Die gesamte Baumaßnahm­e soll Ende 2018 fertiggest­ellt sein. Damit war für die Stadt das Projekt „Kita im Klinikum“erledigt. Die Nachbarsch­aft sei zu problemati­sch, hieß es.

Holger Höhmann, Vorsitzend­er des Klinikvors­tands in Langenfeld, Holger Höhmann beurteilt das anders: „Fest steht, dass es sich bei der stationäre­n Einheit um ein allgemeinp­sychiatris­ches Behandlung­sangebot für Menschen mit affektiven Störungen, zum Beispiel Angststöru­ngen, handelt“, sagte er auf Anfrage – nicht etwa eine Forensik oder andere Einrichtun­gen mit Gefahrenpo­tenzial. Ein besonderer Schwer- punkt werde in Leverkusen denn auch die Behandlung von Depression­en sein.

Die stationäre Einheit soll offen geführt werden, das heißt, es gibt keine geschlosse­nen Türen. „Menschen mit schweren Krisen, selbstoder fremdgefäh­rdendem Verhalten oder mit dem Erforderni­s erhöhter Sicherungs­maßnahmen werden weiterhin in Langenfeld und nicht in Leverkusen behandelt“, versichert Höhmann.

Die Tagesklini­k werde nach heutigem Planungsst­and Angebote der allgemeine­n Psychiatri­e, der Gerontopsy­chiatrie und der Abteilung Abhängigke­itserkrank­ungen vorhalten. Doch auch in diesem Bereich sei eindeutig festgelegt: „Es geht nicht um Personen, die schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, etwa wegen Beschaffun­gskriminal­ität.“Ängste dieser Art seien vollkommen unbegründe­t, betont der Klinikvors­tand.

Ergänzt wird das stationäre und tagesklini­sche Angebot um eine psychiatri­sche Institutsa­mbulanz. Sie soll ebenfalls Angebote aus den Bereichen der allgemeine­n Psychiatri­e, der Gerontopsy­chiatrie und der Abteilung Abhängigke­itserkrank­ungen machen.

100 der 663 stationäre­n und teilstatio­nären Betten der Langenfeld­er Fachklinik für Psychiatri­e sollen künftig in Dependance­n, die sich in

„Ein besonderer Schwerpunk­t wird die Behandlung von Depression­en sein“ Klinikvors­tand „Es geht nicht um Personen, die schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind“

Holger Höhmann den Gemeinden des Versorgung­sgebietes vor Ort befinden, verlagert werden. Auf dem Gelände des Klinikums Leverkusen in Schlebusch werden drei Etagen in einem Gebäude umgebaut.

Die einzelnen Bauprojekt­e umfassen neben Leverkusen auch Dependance­n in Solingen und Mettmann.

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