Großeinsatz: Mann mit Stichwaffe angegriffen
Polizisten durchsuchen Kalkumer Forst, nachdem ein 80-Jähriger dort verletzt gefunden wurde.
(lsa/veke) Ein weiterer Angriff in Düsseldorf: Gegen 11.20 Uhr wurde ein 80 Jahre alter Mann von einem Unbekannten an der Kalkumer Schloßallee/ An der Reith in der Nähe eines Parkplatzes mit einem noch nicht identifizierten Gegenstand angegriffen. Berichte, nach denen die Tatwaffe eine Machete sei, bestätigte ein Polizeisprecher nicht. Der Senior hatte schwere Schnittverletzungen erlitten und wurde in einem Krankenhaus behandelt. Lebensgefahr besteht den Ärzten zufolge nicht. Der unbekannte Täter konnte bis zum Abend nicht gefasst werden.
Seit dem Vormittag waren die Beamten an der Kalkumer Schloßallee im Einsatz und fahndeten nach dem Verdächtigen. Die Polizei war mit vielen Kräften vor Ort, auch Spezialeinheiten und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Im Laufe des Nachmittags baute die Polizei die Kräfte langsam ab. Die Kalkumer Schloßallee zwischen Bennenbruch und der B8 musste zwischenzeitlich gesperrt werden. Im nahegelegenen Theodor-Fliedner-Gymnasium an der Kalkumer Schloßallee sorgte der große Polizeieinsatz für Aufregung. Um kurz vor eins hatte Schulleiter Michael Jacobs per Durchsage alle Klassen angewiesen, die Räume nicht zu verlassen und nicht an die Fenster zu gehen. „Auch in der Fünf-Minuten-Pause mussten wir drinnen bleiben“, berichteten zwei Schülerinnen. Entwarnung kam aber schnell. Gegen 13.15 Uhr konnten die Schüler das Gebäude wieder verlassen, viele Eltern warteten bereits vor der Schule, um ihre Kinder abzuholen. Andere fuhren mit der Bahn nach Hause. Während die jüngeren Klassen bis dahin noch nicht wussten, was passiert war, sprachen ältere Schüler aus der Oberstufe bereits von Einsatzkräften mit Sturm- masken und Maschinengewehren und einem möglichen Angriff. An der Angermunder Grundschule (Friedrich-von-Spee-Schule) habe man alle Kinder vom Schulhof geholt, berichtet eine Mutter. Auf den Schulgeländen selbst gab es laut Polizei aber keinen Einsatz.
Generell sei nach dem Amoklauf am Düsseldorfer Hauptbahnhof am Donnerstagabend viel Polizei in der Stadt im Einsatz, sagte ein Sprecher. Bislang gebe es keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen, sagte Polizeipräsident Norbert Wesseler bei der gestrigen Pressekonferenz zum Amoklauf.
Die Polizei wies die Anwohner während der Fahndung an, einsame Wege und dunkle Ecken in der Gegend zu meiden. Eltern sollten prüfen, inwieweit ihre Kinder Gefahrensituationen erkennen und bewerten können. Verdächtige Personen und Beobachtungen sollten sofort unter der Notrufnummer 110 gemeldet werden. Am Abend beendete die Polizei die Suche vor Ort zunächst – ohne Erfolg.