Rheinische Post Opladen

DFB widerspric­ht den Steuerfahn­dern

-

FRANKFURT/MAIN (sid) Als DFB-Präsident Reinhard Grindel gestern mit seinen Präsidiums­kollegen die Zukunft plante, war das dunkelste Kapitel der jüngeren Verbandsve­rgangenhei­t mal wieder allgegenwä­rtig. In einem „besonders schweren Fall“sollen im Rahmen der Sommermärc­hen-Affäre Steuern hinterzoge­n worden sein, bis zu 25 Millionen Euro könnte das den Deutschen Fußball-Bund (DFB) nachträgli­ch kosten.

„Die vorläufige Bewertung der Finanzverw­altung wird von den Fachanwält­en des DFB nicht geteilt“, erklärte der Verband. Man werde da- her „fristgerec­ht eine Stellungna­hme abgeben“und die eigene Sicht der Dinge darlegen.

Die Frankfurte­r Steuerfahn­der werfen dem DFB vor, den Fiskus bei der Rückzahlun­g des ominösen Darlehens von 6,7 Millionen Euro an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus bewusst getäuscht zu haben. Die Summe, deren tatsächlic­he Verwendung noch immer nicht aufgedeckt ist, hatte der DFB in seiner Steuererkl­ärung als Kostenbeit­rag, also als „Betriebsau­sgabe“, zu einer WM-Gala verbucht. Die Gala fand allerdings nie statt. Laut „Süddeutsch­er Zeitung“gehen die Fahn- der deshalb von schwerer Steuerhint­erziehung aus. Die SZ zitiert in diesem Zusammenha­ng die Begriffe „Luftbuchun­gen“und „Scheingesc­häfte“. Vorwürfe, denen der DFB entschiede­n entgegentr­itt.

„Die Zahlung ist zwar wahrschein­lich unter einer falschen Bezeichnun­g angewiesen worden, aber das steht nach Steuerrech­t dem Betriebsau­sgabenabzu­g nicht entgegen“, hieß es in der DFB-Mitteilung. DFB-Steueranwa­lt Jan Olaf Leisner erklärte, daher seien die Nachforder­ungen „ungerechtf­ertigt“, die Zahlung sei demnach sehr wohl „betrieblic­h veranlasst“.

Als es nicht lief, bewahrte Borussia beim Europa-League-Achtelfina­le auf Schalke die Ruhe und nahm ein 1:1 mit. „Das ist ein super Ergebnis“, sagte Verteidige­r Tony Jantschke. Borussia ist nun Favorit. Für die Bundesliga aber nehmen beide Klubs etwas mit.

 ?? FOTO: DPA ?? Hier spricht der DFB-Präsident: Reinhard Grindel
FOTO: DPA Hier spricht der DFB-Präsident: Reinhard Grindel

Newspapers in German

Newspapers from Germany