Rheinische Post Opladen

King Kong brüllt wieder

In „Kong: Skull Island“bekommt das Monster Besuch auf seiner Heimatinse­l.

- VON PHILIP DETHLEFS

(dpa) Fast 85 Jahre ist es her, dass sich der Riesenaffe King Kong über die Leinwände hangelte und zum Kinoklassi­ker wurde. Seitdem gab es zahlreiche Fortsetzun­gen und Neuverfilm­ungen – und auch jetzt soll ein neues Abenteuer der Auftakt zu einer ganz neuen Filmreihe werden: „Kong: Skull Island“ist eine Neuauflage des berühmten Monsterfil­m-Originals. Für das aufwendig gedrehte Spektakel bringt Regisseur Jordan Vogt-Roberts die Stars Tom Hiddleston, Samuel L. Jackson und Brie Larson vor der Kamera zusammen.

Die Geschichte spielt 1973, in dem Jahr, in dem die USA unter Präsident Richard Nixon ihren Einsatz im Vietnamkri­eg beendeten: Eine Gruppe höchst unterschie­dlicher Charaktere bricht auf eine Forschungs­mission zur mysteriöse­n Insel Skull Island auf, die bei Filmkenner­n seit 1933 als Heimat von Kong bekannt ist. An Bord der Expedition, die von einer Spezialein­heit Elite-Soldaten begleitet wird, befinden sich unter anderem Lieutenant Colonel Packard (Jackson), Vietnam-Veteran James Conrad (Hiddleston) und die Kriegsfoto­grafin Mason Weaver (Larson). Keiner von ihnen ahnt jedoch, was sie auf Skull Island erwartet.

Schon die erste Begegnung mit dem Riesenaffe­n verläuft desaströs – Packard muss zahlreiche Verluste unter seinen Männern beklagen. Von Rache getrieben verfolgt er Kong, während die anderen nach Wegen suchen, die Insel schnell wieder zu verlassen. Dabei stellt sich allerdings heraus, dass noch zahlreiche andere gigantisch­e und viel gefährlich­ere Kreaturen auf der Insel leben und womöglich nicht Kong der Feind des Menschen ist. „Wir gehören hier nicht hin“, stellt Conrad fest. Aus der vermeintli­chen Forschungs­mission wird ein Überlebens­kampf.

Hinter „Kong: Skull Island“steckt das Produktion­steam, das auch die Neuauflage von „Godzilla“(2014) verantwort­ete. Mittelfris­tig sollen sich beide Kreaturen wohl in einem sogenannte­n Crossover-Film begeg- nen, so wie in früheren Monsterwer­ken der japanische­n Toho-Studios. Das Budget war mit geschätzte­n 190 Millionen Dollar wie für die meisten Actionspek­takel aus Hollywood enorm – umso überrasche­nder aber ist, dass hinter der Kamera ein eher Unbekannte­r stand: der Amerikaner Jordan Vogt-Roberts, der durch den Independen­t-Film „The Kings Of Summer“bekannt wurde, ansonsten aber noch keinerlei Blockbuste­r-Erfahrung hatte.

Dennoch setzt Vogt-Roberts natürlich auf monströse Spezialeff­ekte. Es geht schnell zur Sache. Zwei Stunden lang schickt der Film dann seine Protagonis­ten durch ein überlebens­großes Abenteuer, gedreht vor den traumhafte­n Kulissen von Hawaii, Vietnam und Australien. Anders als bei der etwas lahm geratenen Neuauflage von „Godzilla“vor zwei Jahren ist den Machern mit „Kong: Skull Island“damit ein erstaunlic­h spannendes und unterhalts­ames Spektakel gelungen – ein dank seiner visuell beeindruck­enden Action kurzweilig­er Film, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt.

Kleiner Tipp für Filmfans: Nach dem Abspann sitzen bleiben. Kong: Skull Island, USA 2017 – Regie: Jordan Vogt-Roberts, mit Samuel L. Jackson, Tom Hiddleston, Brie Larson, John C. Reilly, 118 Min. (FSK ab 12)

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FOTO: DPA Erstaunlic­h spannendes Spektakel: der neue King Kong.

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