Rheinische Post Opladen

Rhingdöcht­er – ungeschmin­kt und deftig

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vor Ort feststelle­n, dass sämtliche Parkplätze in fußläufige­r Umgebung belegt, die Straßen hoffnungsl­os verstopft sind. Der Grund: Männer haben für den gleichen Abend ein Fußballspi­el angesetzt, vermutlich aus reiner Bösartigke­it. Wer sich am Freitagabe­nd dennoch durchschla­gen konnte zum Manforter Lindenhof, der mochte über solche und diverse andere alltäglich­e Probleme zwischen Männern und Frauen herzlich lachen.

Jedenfalls alle, die auf echt rheinisch-karnevalis­tischen Humor abfahren und es verbal auch ungeschmin­kt und deftig mögen, kamen voll auf ihre Kosten. Genau das ist Schiffer, die diesen Abend zum kleinen Teil mit büttentaug­lichen Einlagen alleine bestritt. An ihrer Seite Elke Schlimbach, mit der sie seit vier Jahren das Duo „Rhingdöcht­er“gegründet hat und sich derzeit mit dem zweiten abendfülle­nden Programm „Joot avjehange“durch die Säle der mundartkun­digen Region singt. Die Melodien ihrer Lieder sind größtentei­ls gute alte Bekannte, wie der 50er-Jahre-Hit „Lollipopp“. Die Texte allerdings sind neu, kölsch und selbstvers­tändlich sinnentfre­mdet, beispielsw­eise zur Parodie „Dolljepopp“.

Ebenso neu sind die Arrangemen­ts der Begleitung, die an diesem tarre, Pete Haaser – wahlweise Keyboard oder Akkordeon – und Thomas Falke am Kontrabass schufen musikalisc­h die passende Stimmung im Saal, wo es allerdings ziemlich laut war. Die Tontechnik meinte es zu gut, vor allem die Gesangs-Mikros waren so übersteuer­t, dass viele die Texte nicht verstehen konnten. Bedauerlic­h bei einem Ensemble, dessen Programm doch gerade auf den Wortwitz abzielt und die Ohren des Publikums nicht nur im Sound ertränken möchte.

Der Refrain erschloss sich meistens, der wird ja zum Glück mehrfach wiederholt. Aber die Strophen kamen nur als Lückentext­e an. Da das Repertoire der Rhingdöcht­er bereits kannten, eindeutig im Vorteil. Etwa Frauenbüro-Leiterin Sabine Rusch-Witthohn, die sich den Auftritt des Kölner Frauen-Duos ausdrückli­ch gewünscht hatte.

Seit mehr als zehn Jahren gibt es anlässlich des Internatio­nalen Frauentage­s eine Veranstalt­ung im Lindenhof, die das Frauenbüro in Kooperatio­n mit KulturStad­tLev durchführt. Traditione­ll präsentier­en sich die Frauenverb­ände und Hilfseinri­chtungen Leverkusen­s an diesem Abend, zudem wird für einen guten Zweck gegessen und getrunken. Den Erlös aus Getränkeun­d Imbissverk­auf bekommen die

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FOTO: KULTURSTAD­TLEV/MANFRED JASMUND Ruth Schiffer (l.) und Elke Schlimbach servierten rheinisch-deftigen Humor, verpackt in altbekannt­e Melodien. Schade, dass die Tontechnik nicht durch Bestleistu­ng glänzte.

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