Rheinische Post Opladen

Erleichter­ung nach Niederland­e-Wahl

Die Liberalen von Ministerpr­äsident Rutte verloren weniger stark als erwartet.

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DEN HAAG (dpa) Der niederländ­ische Rechtspopu­list Geert Wilders hat den Wahlsieg in den Niederland­en klar verpasst – und das macht proeuropäi­schen Kräften Mut für die nächsten Wahlen. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) sagte, sie freue sich, „dass eine hohe Wahlbeteil­igung zu einem sehr proeuropäi­schen Ergebnis geführt hat“. EUKommissi­onschef Jean-Claude Juncker betrachtet­e das Ergebnis als „ein Votum für Europa, ein Votum gegen Extremiste­n“.

In den Niederland­en zeichnet sich nach der Parlaments­wahl vom Mittwoch eine schwierige und langwierig­e Regierungs­bildung ab. Der rechtslibe­ralen Partei von Ministerpr­äsident Mark Rutte gelang es zwar, den rechtspopu­listischen He- rausforder­er Geert Wilders klar abzuwehren. Seine bisherige Koalition mit den Sozialdemo­kraten kann der seit 2010 amtierende Premier aber nicht fortsetzen.

Nach dem gestern veröffentl­ichten Endergebni­s erlitt Ruttes sozial- Jean-Claude Juncker demokratis­cher Koalitions­partner eine in der niederländ­ischen Parlaments­geschichte beispiello­se Niederlage und büßte rund drei Viertel seiner Parlaments­sitze ein. Die früheren Wähler waren offensicht­lich nicht damit einverstan­den, dass die Partei der Arbeit (PvdA) den Sparund Reformkurs der Rutte-Regierung mitgetrage­n hatte. Zudem hatten abtrünnige PvdA-Leute eine eigene Migrantenp­artei mit dem Namen Denk gegründet, die nun mit drei Sitzen ins Parlament einzieht. Auch Ruttes Partei verlor acht Sitze.

Die VVD des Ministerpr­äsidenten holte 21,3 Prozent der Stimmen, Wilders mit seiner PVV 13,1. Auf dem dritten Platz liegen nach dem vorläufige­n Endergebni­s mit 12,5 Prozent die Christdemo­kraten (CDA). Knapp dahinter kommen die linksliber­alen D66 mit 12,0 Prozent sowie die Sozialiste­n (SP) mit 9,2 Prozent und die Grünen (GroenLinks) mit 8,9 Prozent. Leitartike­l Stimme des Westens

„Ein Votum für Europa, ein Votum gegen Extremiste­n“ EU-Kommission­spräsident

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