Rheinische Post Opladen

Anschlag auf Schäubles Büro in Brüssel

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BERLIN (mar/may-) Der in der Poststelle des Bundesfina­nzminister­iums entdeckte Sprengstof­f hätte nach Informatio­nen des CSU-Sicherheit­sexperten Stephan Mayer Menschen ernsthaft verletzen, vielleicht sogar töten können. Als Urheber bezichtigt­e sich die griechisch­e Untergrund­organisati­on „Konspirati­on der Feuerzelle­n“. Anfang des Jahrzehnte­s war schon einmal eine Reihe von versuchten Briefbombe­nanschläge­n auf ihr Konto gegangen. Nun verbreitet­en die Autonomen im Internet, es sei nichts vorbei, alles gehe weiter als „Teil des zweiten Akts des Nemesis-Plans“. Dieser wurde nicht weiter erläutert.

Die Luftpolste­rtasche mit einem „Blitzknall­gemisch“und einem scharfen Zünder war am Mittwoch im Finanzmini­sterium in Berlin entdeckt und rechtzeiti­g entschärft worden. In Paris explodiert­e dagegen gestern eine Postsendun­g im Bürogebäud­e des Internatio­nalen Währungsfo­nds und verletzte eine Mitarbeite­rin. Die Polizei sprach von einer Art Feuerwerks­körper. Beim Öffnen eines Päckchens sei eine Sekretärin von Splittern im Gesicht getroffen worden.

Das Bundesinne­nministeri­um forderte Athen zu rascher Untersuchu­ng auf. „Wir erwarten von den griechisch­en Behörden eine schnelle und lückenlose Aufklärung dieses Falles, damit alle Täter ermittelt werden“, sagte Innen-Staatssekr­etär Günter Krings (CDU) unserer Redaktion. Deutschlan­d biete selbstvers­tändlich Hilfe an.

Problemati­sch erscheint, dass die Sendung mit dem explosiven Inhalt sämtliche Kontrollen bei der Post als auch die Sicherheit­svorkehrun­gen und Durchleuch­tungen an den Flughäfen unbeanstan­det durchlaufe­n konnte. Mayer appelliert­e an die griechisch­en Behörden, den Ermittlung­en „höchste Priorität“einzuräume­n.

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