Tag der Poesie: Autoren stellen sich vor
Seit mehr als 15 Jahren wird am 21. März weltweit die Lyrik gefeiert, am „Welttag der Poesie“. Auch in der Region pulsieren poetische Adern: Ulla Hahn, Barbara Ming, Petra Postert und Wolf Allihn sprechen über eine Kunstform, die ganz und gar nicht tot is
lassen. Aber eine zweite Chance hat es verdient; wenn Sie sich ändern, ändert sich auch Ihr Blick auf das Gedicht “, sagt sie, und fügt hinzu: „Zum Welttag der Poesie passen die vier Verse von Joseph von Eichendorff: Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort. Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort.“Denn: „Lesen und Schreiben von Gedichten heißt immer auch: das Zauberwort suchen.“ von Gegenwart und Alltag, Lust und Frust, sie beschäftigen sich mit dem Älterwerden und Naturbeobachtungen. Selbst ungewöhnliche Themen wie den Kosmos und Science Fiction bringt er in Vers- und Reimform.
Während Allihn gerne mit satirischen und ironischen Elementen arbeiten, verzichtet er auf einen moralischen Zeigefinger. Sein Ziel ist es, „das Schöne an der lyrischen Sprache herausstellen – auch, wenn es ein unangenehmes Thema ist“. als sie für das Kantorat Mettmann ein Weihnachtsmusical textete: Während sich bei Prosatexten ein Schreibfluss einstellt, sei das Schreiben eines Gedichts wie das Arbeiten in einer Werkstatt. „An jedem Wort wird gefeilt“, sagt die Kinderbuchautorin. Dass das Bedürfnis nach Lyrik auch heute noch da ist, zeige sich zum Beispiel in der Musik: „Wir haben so viele Songpoeten. Vielleicht ist das eine Form der modernen Poesie.“ Reimzwang habe sie sich noch nie hingegeben und immer schon habe sie kürzere Gedichte bevorzugt. „Poesie ist eine verdichtete Form, die Denkanstöße gibt“, sagt sie. In ihrem Dichterstübchen schreibt Ming derzeit an einem neuen Buch: „Verlängerte Rotzeit“. Der Name leitet sich aus dem Straßenverkehr ab. „In verlängerten Rotzeiten hat man unerwartet mehr Zeit, um einmal gründlich nachzudenken“, erklärt sie.