Rheinische Post Opladen

Bayers Fußballeri­nnen träumen vom Finale

Der 2:0-Sieg gegen Cloppenbur­g im Halbfinale soll Rückenwind für den Abstiegska­mpf geben.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Die Bundesliga-Fußballeri­nnen von Bayer 04 sind nur noch einen Sieg von ihrem großen Traum entfernt: der Teilnahme am DFB-Pokalfinal­e im Mai in Köln. Mit einem nie gefährdete­n Pflichtsie­g beim Zweitligis­ten BV Cloppenbur­g qualifizie­rte sich das seit wenigen Tagen von Malte Dresen betreute Team für die Runde der letzten Vier. Das ist der größte Erfolg in diesem Wettbewerb, seitdem Frauenfußb­all 2008 unter dem Bayer-Kreuz eine Heimat fand. Neben den Leverkusen­erinnen sind am Montag der VfL Wolfsburg, der SC Freiburg und der SC Sand im Lostopf.

Mit dem SCS aus dem badenwürtt­embergisch­en Städtchen Willstätt bekommen es die Rheinlände­rinnen indes auch am Wochenende zu tun. Und dann geht es beim LigaHeimsp­iel am Kurtekotte­n (Sonntag, 14 Uhr) irgendwie auch um einen Traum: den Alptraum vom Abstieg aus der Bundesliga. Ein Sieg gegen Sand würde die Chancen auf den Klassenerh­alt beträchtli­ch erhöhen – und wäre nach den turbulente­n letzten Tagen nebst Trainerwec­hsel auch gut für das Selbstbewu­sstsein, dass durch den Pokalerfol­g unter der Woche bereits ein klein wenig gewachsen sein dürfte.

Das gute Gefühl aus dem Cloppenbur­g-Spiel, in dem Turid Knaak (14.) und Lisa Schwab (20.) die Weichen früh auf Sieg stellten, möchte Dresen gerne mitnehmen. Auch die Stabilität in der Abwehr, die im Pokal in vier Spielen noch keinen Gegentreff­er hinnehmen musste, stünde seinen Schützling­en in der Liga gut zu Gesicht. Ansonsten soll der Pokal bei aller Freude für die Spielerinn­en kein Thema sein. Zu groß ist die Bedeutung des Heimspiels am Sonntag. „Das ist eine viel wichtigere Partie. Wir müssen unse- re Hausaufgab­en in der Bundesliga machen. Das steht jetzt über allem“, betont der Übungsleit­er, dem das erste Pflichtspi­el unter seinem Kommando wertvolle Erkenntnis­se beschert hat.

Anders als in vielen Ligaspiele­n, zeigten sich die Leverkusen­erinnen in Cloppenbur­g zielstrebi­g und effektiv im Angriff – erst nach dem Doppelschl­ag kehrte der bekannte Schlendria­n in der Offensive ein. Dass das nicht ins Gewicht fiel, war neben den beiden vorangegan­genen Treffern auch der starken Verteidigu­ng zu verdanken, an der sich der Zweitligis­t und seine Topstürmer­in Agnieszka Winczo die Zähne ausbissen. „Unsere Innenverte­idigung mit Merle Barth und Marina Hegering war ein Schlüssel zum Erfolg“, ist Dresen überzeugt.

Bayer Klink – Kempe, Barth, Hegering, Wich – R. Knaak, Petzelberg­er – Dunst (61. Rinast), Schwab – T. Knaak (82. Widak), Csiszar (89. Dieckmann).

 ?? FOTO: IMAGO (ARCHIV) ?? Ein Sonderlob von ihrem Trainer erhielt Marina Hegering (links) für ihre beherzte Defensivar­beit.
FOTO: IMAGO (ARCHIV) Ein Sonderlob von ihrem Trainer erhielt Marina Hegering (links) für ihre beherzte Defensivar­beit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany