Rheinische Post Opladen

Warum Guardiola bei ManCity nicht funktionie­rt

- VON ANTJE REHSE UND DENIS CANALP

MONACO Das Aus von Manchester City im Achtelfina­le war für Pep Guardiola die größte Enttäuschu­ng als Coach auf internatio­naler Bühne. Mit seinen bisherigen Vereinen hatte der Katalane immer mindestens das Halbfinale erreicht. Doch nach dem 1:3 (0:2) im Rückspiel beim AS Monaco muss der Katalane im Viertelfin­ale zusehen. Der Spanier konnte Manchester City seinen Stempel noch nicht aufdrücken. Und das hat Gründe.

Guardiolas Probleme bei ManCity liegen vor allem in der Defensive. Im Vergleich zu seinen früheren Stationen fehlen ihm in Manchester ein guter Torwart und zwei gute Innenverte­idiger. Gegen Monaco ließ Manchester in zwei Spielen sechs Gegentore zu. Das ist zu viel. Für seinen Offensivfu­ßball braucht der 46Jährige im Aufbau starke Abwehrspie­ler wie Jerome Boateng, dann können auch gelernte Mittelfeld- spieler wie Javier Mascherano in der Innenverte­idigung daneben spielen. Die aktuellen Spieler sind zu limitiert. Zudem ist Guardiola für sein Spiel, das auf viel Ballbesitz beruht, angewiesen auf Passmaschi­nen à la Xavi oder Thiago. Er kann seinen Fußball nicht auf alle Spieler übertragen.

In der englischen Presse wurde Guardiola heftig für seine offensive Startelf kritisiert. „Manchester, das nur mit einem Mittelfeld­spieler spielt, der auch nur ansatzweis­e etwas von Defensive versteht, wird von Monaco zerrupft“, twitterte ExProfi Gary Lineker. In der Tat blieb City in den ersten 45 Minuten ohne Torschuss.

Guardiola wird unbeirrt seinen Fußball weiterspie­len lassen. Und trotz der scharfen Medienkrit­ik wird er bei ManCity nicht infrage gestellt werden. Der Verein wird ihm viel Geld zur Verfügung stellen. Guardiola wird die Spieler bekommen, die für sein System geeignet sind.

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