Rheinische Post Opladen

Kuhhandel bei Steuern?

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Wenn NRW-Finanzmini­ster Norbert WalterBorj­ans die SPD bundesweit auf einen stärkeren Kampf gegen globale Steuertric­ks einschwöre­n will, ist dies ökonomisch richtig, innenpolit­isch klug – und weltpoliti­sch brisant.

Ökonomisch ist es falsch, dass die EU Staaten wie Irland subvention­iert, die dann mit Dumpingste­uern rein formale Firmensitz­e anlocken. Als Ergebnis leidet ganz Europa – und wenige Konzerne wie Apple profitiere­n. Es ist also richtig, Unternehme­n dazu zu bringen, dass sie Gewinne dort versteuern, wo das Geschäft gemacht wird und Werte entstehen.

Innenpolit­isch ist klar, dass ein Wahlkampf für Steuergere­chtigkeit der SPD nutzt. Da hilft es der CDU wenig, dass Bundesfina­nzminister Schäuble auch fairere globale Steuerrege­ln fordert.

Aber es gibt ein Problem: US-Präsident Trump will Importe mit Zöllen und Tricks behindern. Die Europäer drängen darauf, speziell US-Konzernen hiesige Steuervort­eile zu verleiden. Am Ende droht ein Kuhhandel: Europa nimmt die Privilegie­n der Konzerne weiter hin, nur um weiter in die USA zu verkaufen. BERICHT NRW WILL AGGRESSIVE STEUERTRIC­KS . . ., SEITE B 1

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