Rheinische Post Opladen

Zehn Jahre nach Morden in Duisburg: Mafia-Boss gefasst

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ROM/DUISBURG (dpa) Fast zehn Jahre nach den Mafiamorde­n von Duisburg ist ein flüchtiger verdächtig­ter Mittäter in Italien gefasst worden. Der Boss der ‘ Ndrangheta, Santo Vottari, wurde in einem Versteck in Kalabrien entdeckt und verhaftet, teilte die Polizei gestern im süditalien­ischen Reggio Calabria mit. Der 44-Jährige gehört zu den meistgesuc­hten Verbrecher­n in Europa. Er war laut Europol zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Nach dem Mord an sechs Menschen im August 2007 in Duisburg war er untergetau­cht.

Er wird laut Europol unter anderem beschuldig­t, 2006 die Frau eines Bosses eines verfeindet­en Ma- fia-Clans umgebracht zu haben. Zudem soll er drei andere Mordversuc­he begangen haben und bei den Duisburg-Morden beteiligt gewesen sein. Damals wurden wegen einer Fehde zwischen zwei Mafia-Clans sechs Italiener vor einer Pizzeria erschossen. Der Haupttäter wurde verurteilt.

Die in der Region Kalabrien beheimatet­e ‘Ndrangheta gilt als die mächtigste der italienisc­hen Mafiaorgan­isationen, die mittlerwei­le auch in Deutschlan­d und im Rest der Welt sehr aktiv ist. Italiens Verteidigu­ngsministe­rin Roberta Pinotti gratuliert­e den Einsatzkrä­ften für die „brillante Operation“.

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