Rheinische Post Opladen

Hund, Katze, Maus – spannend auf Papier

Tierische Bilder sind im Internet der Videohit. Und waren auch schon früher ein echter Hingucker. Das Feld-Haus in Neuss widmet derzeit eine Schau tierischen Bildern aus aller Welt.

- VON LUDMILLA HAUSER

NEUSS Ist das nicht süüüüüüüüß??? – Wer diesen Satz hört, weiß Bescheid: Entweder geht es um ein Baby oder um ein Hündchen, Kätzchen, jungens Füllen... in jedem Fall um putzige Tiere. Letzteren, auch ohne das Adjektiv putzig davor, widmet das Clemens-Sels-Museum in Neuss eine Sonderscha­u. Titel: „Hundkatzem­aus – Tierdarste­llungen aus aller Welt auf Populärer Druckgrafi­k“.

Tiermotive gehen immer. Wenn heute im Internet eine Katze ein Mini-Kunststück vorführt, wird das Video zigtausend mal geklickt. Hundewelpe­n, die wild-tollpatsch­ig übereinand­erpurzeln – ein Hit bei Facebook. Ein tapsiger Mini-Golden Retriever, der eine Toilettenp­apierrolle stolz durch die Gegend trägt und sie dabei abwickelt – hat in der Werbung gut funktionie­rt.

Die Schau im Feld-Haus, Museum für Populäre Druckgrafi­k (Nebenstell­e des Sels-Museums), geht noch weiter zurück: Denn Tierdarste­llungen waren auch in der Zeit industriel­l gefertigte­n Wandschmuc­ks bereits massenhaft verbreitet.

Wenig erstaunlic­h: Schon damals dominieren Darstellun­gen von Tieren, die dem Menschen am nächsten stehen. „Bilder von Hunden mit Kindern sind feste Darstellun­gstypen: Die Verbindung des Schützende­n mit dem Zarten. Geschichte­n, in denen das ertrinkend­e Kind vom Hund gerettet wird, bezeugen das unerschütt­erliche Verantwort­ungs- bewusstsei­n der Vierbeiner“, heißt es vom Museum da zum Beispiel. Katzenbild­chen waren zwar auch schon im 19. Jahrhunder­t beliebt, reichten aber an den treuen Freund des Menschen nicht heran. Aber auch Pferde, Kühe, Schafe, Hühner und Schweine waren damals schon als Bilder beliebt, dazu Tiere des Waldes. Allen voran der röhrende Hirsch vor hübscher Berg- oder Waldkuliss­e. Ein solcher hat bis vor einigen Jahren ja auch das große Lanxess-Werbeplaka­t an der B8 (Höhe Einmündung Willy-Brandt-Ring) geziert. Und war ein echter Hingucker.

Exotische Tiere auf belehrende­n Bilderboge­n, Schmetterl­ingsdarste­llungen, aber auch Tiere als Attribute von Heiligen – Evangelist Markus mit dem Löwen, als Hauptdarst­eller von Fabeln und Bildergesc­hichten sind in der Schau zu bestaunen. Bei dem ein oder anderen Ausstellun­gsstück könnte es durchaus sein, dass dem ein oder anderen da mal wieder ein „Ist as nicht süüüüüüüß?!!“herausruts­cht. Hundkatzem­ausDie Schau ist bis zum 2. Juli jeweils samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr im Museum Feld-Haus zu sehen. Eintritt Erwachsene zwei/ein Euro Anfahrt Feld-Haus Museum für Populäre Druckgrafi­k, Berger Weg 5, 41472 Neuss (auf dem Kirkeby-Feld zwischen Insel Hombroich und Raketensta­tion) Internetww­w. clemens-sels-musem-neuss.de

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