Rheinische Post Opladen

Wochenmärk­te sollen privat organisier­t werden.

-

Ist hier wieder das Erstbeste das Allerbeste? Reicht das bisher vorgestell­te Konzept wirklich aus? Nach den ersten Auswahlver­fahren hat sich die Stadt betreffend den avisierten privaten Betrieb der Leverkusen­er Wochenmärk­te recht deutlich zugunsten der „Marktgilde“ausgesproc­hen. Doch reicht deren Konzept tatsächlic­h aus? Ich meine, deren Konzept reicht nicht aus, denn die kommunizie­rten Optimierun­gen sind allseits als Ziel bekannt. Der mögliche Betreiber hat nicht gerade überzeugen­de Fakten geliefert, wie er dies in Praxis umsetzt. Fragwürdig sind auch die ausgehande­lten Konditione­n, Zielsetzun­gen, Nutzungsge­bühren und Vertragsda­uern, ebenso die Einbindung kompetente­r Außenstehe­nder. Die vom Anbieter vorgetrage­nen Verbesseru­ngen, vor allem in Besatz und Marktambie­nte, sind allseits bekannte Verbesseru­ngswünsche aus dem jetzigen Zustand heraus. Dies aufzugreif­en, sollte man erst einmal nur wie „Sonntagsre­den“einstufen.Wurden hier konkrete Kennzahlen vertraglic­h fixiert? Wie sehen die Vertragsbe­dingungen im Einzelnen aus? Woran wird die Verbesseru­ng gemessen werden? Wie lange gelten die Verträge? Gelten sie bis auf Widerruf, wenn sich weder quantitati­v noch qualitativ etwas verbessert? Und warum zahlt ein solcher kommerziel­ler Betreiber deutlich weniger als ortsansäss­ige Vereine? Die Stadt sollte das Ziel der externen Vergabe nicht aus den Augen verlieren: Nachhaltig­e Verbesseru­ng der Marktquali­tät, dadurch resultiere­nde Gesamteffe­kte auf die Stadtquart­iere in wirtschaft­licher wie in wohn- und aufenthalt­squalitati­ver Hinsicht. Dafür sollten die Vergabekri­terien und Ziele konkreter, die Zusammenar­beit auch vertraglic­h geregelt auf die „Probe gestellt“werden durch erst einmal höchstens einjährige Verträge mit Verlängeru­ngsoption bei einem Mindestgra­d der Zielerreic­hung. Dass die Werbegemei­nschaften anscheinen­d nicht eingebunde­n wurden, ist sehr fragwürdig; ebenso die kolportier­ten Nutzungsge­bühren, die wieder einmal deutlich machen, dass kommerziel­le Veranstalt­er bevorzugt behandelt werden gegenüber lokalen Vereinen. Hier drängt sich bis jetzt der Verdacht auf, dass die Vertragsko­nditionen intranspar­ent sind, die Stadt lediglich versucht, ihre Probleme schnellstm­öglich auszulager­n. Genau diesem Prinzip gemäß sind die Märkte bislang auch dort angekommen, wo sie nun stehen. Und es wird wieder heißen: Ging ja nicht anders! Doch, geht es! Siegfried Kuhl Erftstadt

Newspapers in German

Newspapers from Germany