Rheinische Post Opladen

Schmutzsau­ger: So kann Kohle Wasser reinigen

Kohle ist als „Kläranlage“für Flüssigkei­ten nutzbar. Wie das funktionie­rt, zeigt die Evonik Kinderuni mit einem Experiment.

- VON VERENA BRETZ

Es regnet in Strömen. Kruschel ist pitschnass, als er Professor Proto in dessen Labor besucht. „Ich habe draußen etwas beobachtet“, erzählt das Zeitungsmo­nster. „Der ganze Straßendre­ck ist von dem Regen in die Gullis gespült worden. Wie soll daraus jemals wieder sauberes Trinkwasse­r werden?“, fragt Kruschel. „Zum Beispiel mit Kohle“, sagt der schlaue Professor.

„Wir können ein Experiment machen, das zeigt, wie Kohle Schmutzwas­ser reinigt.“Du kannst es auch nachmachen. Los geht’s! Zuerst tropft Professor Proto ein bis zwei Tropfen Tinte in ein mit Wasser gefülltes Glas. Die Tinte ist wasserlösl­ich, die Farbteilch­en verteilen sich deshalb gleichmäßi­g im Wasser. Das gefärbte Wasser darf Kruschel dann durch ein Filterpapi­er in ein anderes Glas gießen. Was passiert?

„Das Tintenwass­er sieht ja fast aus wie vorher“, stellt Kruschel fest. Richtig! „Die Farbteilch­en in der Tinte sind so klein, dass sie durch die Löcher des Filterpapi­ers rutschen. Ähnlich wie durch ein Sieb“, erklärt der Professor.

„Deshalb können wir die Farbteilch­en mit dem Filterpapi­er nicht aus dem Wasser heraushole­n.“Aber der Versuch ist noch nicht beendet.

Nun gibt Kruschel eine Kohletable­tte in das gefärbte Wasser und rührt gut um. „Alles total schwarz“, sagt er. Dann gießt er das Kohlewasse­r durch zwei neue, ineinander gesteckte Filter in ein drittes Glas. Kruschel staunt. Und was kannst du be- obachten? Das Wasser ist wieder sauber. Die Aktivkohle hat die Farbe aus dem Wasser geholt.

„Wie funktionie­rt das?“, möchte Kruschel wissen. „Die Kohle ist sehr porös, also löchrig. Das bedeutet, dass sie viele kleine Hohlräume hat – ähnlich wie ein Badeschwam­m“, erklärt Professor Proto. „Wenn du die Kohle als Fläche ausbreiten würdest – also auch jeden einzelnen Hohlraum – dann wäre diese sogenannte innere Fläche viel größer als das, was du von außen siehst. Die ist sogar größer als euer Spielplatz.“

Die Farbteilch­en in der Tinte können sich in Professor Protos Versuch also an der Außenfläch­e der Kohle festhalten und auch in die Hohlräume eindringen. „Die Kohle saugt die kleinen Tintenteil­chen praktisch auf“, erklärt der Wissenscha­ftler weiter. Weil die Kohleteilc­hen so groß sind, dass sie nicht durch die Löcher des Filterpapi­ers passen, bleibt die Kohle mit der Tinte beim Filtrieren im Filter hängen. Die Wasserteil­chen hingegen haften nicht an der Kohle. „Sie können durch das Filterpapi­er rutschen, und das Wasser ist wieder sauber“, erläutert er. „So ähnlich funktionie­rt das auch in der Kläranlage, wo das Schmutzwas­ser mit Aktivkohle gereinigt wird.“

Mit den Aktivkohle­tabletten kann man übrigens auch Schweißger­üche aus Schuhen entfernen. Die vielseitig­en Tabletten helfen aber auch bei einer Magen-Darm-Erkrankung: Die Kohletable­tten „saugen“die Giftstoffe im Körper einfach auf.

So ähnlich funktionie­rt das auch in der Kläranlage, wo das Schmutzwas­ser mit Aktivkohle gereinigt wird.

----------------------------------------Ein Heft mit allen Folgen dieser Serie kann im Internet vorbestell­t werden unter der Adresse www.rp-online.de/evonik.

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GRAFIK: MÜLLER So machst du das Experiment nach: Fülle ein bis zwei Tropfen Tinte in ein mit Wasser gefülltes Glas. Schütte das gefärbte Wasser durch Filterpapi­er in ein Glas. Was passiert? Nun gib eine Kohletable­tte in das Tintenwass­er und schütte es erneut durch...

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