Rheinische Post Opladen

100-Meter-Hochhaus am Hauptbahnh­of?

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(arl) Der neue Versuch zu einer Umgestaltu­ng des Bahnhofsum­felds stößt auf breite politische Zustimmung – allerdings zeigt sich bereits ein erster möglicher Konfliktpu­nkt: Auf dem Stück zwischen Haupteinga­ng und UFA-Kino, wo bislang die leerstehen­de Disco „Rheingold“steht, soll ein neues Hochhaus gebaut werden. In der Rahmenvere­inbarung, die Stadt und Bahn am Freitag unterzeich­nen wollen, ist die Rede von einer Höhe von rund 100 Meter und einer möglichen Ausnutzung von 28.500 Quadratmet­er Fläche.

Das sorgt in der Kommunalpo­litik für Unruhe. Angelika Penack-Bielor (CDU) befürchtet, dass ein Gebäude mit dieser Höhe „zu bombastisc­h“wirken könnte und warnt auch davor, dass es für unerwünsch­te Winde auf dem Platz sorgen könnte – wie das Dreischeib­enhaus auf dem Gustaf-Gründgens-Platz. „Ein Bau an dieser exponierte­n Stelle muss ein Gewinn sein“, sagte sie in einer gemeinsame­n Sitzung von Planungsau­sschuss und Bezirksver­tretung 1 zum Thema Hauptbahnh­of. Auch Astrid Wiesendorf (Grüne) äußerte erste Bedenken, wies aber auch darauf hin, dass die Stelle bislang ein „Unort“ist. Markus Raub (SPD) will mit der Debatte abwarten, bis die Pläne konkreter werden. „Wir lassen das erst mal auf uns zukommen.“Darum bat auch Planungsde­zernentin Cornelia Zusch- ke, die darauf hinwies, dass bislang nur erste Überlegung­en angestellt worden sind und die Zahlen daher noch nicht endgültig sind.

Die Entwicklun­g des Filetgrund­stücks wird der Bahn eine große Summe in die Kasse spülen – und dürfte zu den wichtigste­n Gründen gehören, dass der Konzern bereit ist, die seit langem verzögerte Neugestalt­ung des Bahnhofsum­felds anzugehen. Die Plätze vor beiden Eingängen, aber auch umliegende Flä- chen wie der Fernbusbah­nhof sollen betrachtet werden, wichtigste­s Projekt ist die Neugestalt­ung des Konrad-Adenauer-Platzes vor dem Haupteinga­ng. Beide Ausschüsse begrüßten den Start des Verfahrens einstimmig.

Bevor im Herbst ein Wettbewerb für die Planung ausgelobt wird, sollen die Bürger beteiligt werden. Dies soll in Workshops, aber auch online geschehen. Kommentar

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