Rheinische Post Opladen

Kahnpartie durch den Spreewald

Die neue Ausstellun­g bei FlowFineAr­t erzeugt Stimmungen. Zu sehen sind Bilder, Skulpturen und Fotografie­n. Vernissage am Sonntag.

- VON MONIKA KLEIN

HITDORF Die dunkle Figur erscheint so leicht, als würde sie sich gleich wie ein Vogel in die Lüfte schwingen. Tatsächlic­h ist diese Skulptur von Jan van der Laan eine massive Bronze, deren Oberfläche aussieht wie die eines Granitstei­ns mit grünlichen Einschlüss­en. Eine sanft gerundete Form aus Alabaster ist so transparen­t, dass Licht vom Fenster hindurchsc­heinen kann. Kompakten Materialie­n die Schwere zu nehmen, das ist typisch für den niederländ­ischen Bildhauer, der ab Sonntag erstmals in der Hitdorfer Galerie FlowFineAr­t ausstellt.

Mit seinen ruhigen Arbeiten in organische­n Formen passt er genau in das Konzept dieses Hauses der Stille und zu der abstrakten Malerei von Anne Bahrinipou­r, die schon mehrfach in den historisch­en Räumen einer ehemaligen Tabakfabri­k zu sehen war. Die dichte und mehrschich­tige Malweise mit Acryl, Pigment und Sand ist dieselbe geblieben. Auch die eindeutige landschaft­liche Wirkung der Bilder. Aber in neuen Reihen wendet sie sich unterschie­dlichen Farbstellu­ngen zu, die den Betrachter­blick beeinfluss­en und die Aussicht entspreche­nd verorten. Erdige Brauntöne vermitteln eine moorige Herbstland­schaft, die Verwendung von sattem Dunkelgrün eine üppige Auenlandsc­haft. Stimmungen, die von einer Kahnpartie durch den Spreewald erzählen könnten. Das Interesse an besonderen Strukturen kennzeich- net die Fotografie­n von Horst-Peter Jansen. Egal, ob er mit der alten Hasselblat­t-Kamera in bestechend­er Tiefenschä­rfe Sandverweh­ungen in der Wüste, Gesteinsfo­rmationen oder urig verwachsen­e Bäume aufgenomme­n hat. Oder ob er architekto­nische Details vor Ort doppelt belichtet und später am Computer behutsam nachbearbe­itet, bis die Wirkung dem Bild in seinem Kopf entspricht.

Lon Pennock kennen Besucher der Hitdorfer Galerie als Schöpfer von schlichten geometrisc­hen Skulpturen. Dieses Mal ist er mit kleinen Papiercoll­agen vertreten, die in ihrer Zweidimens­ionalität nach demselben Prinzip entworfen wurden. Es wird spürbar, dass der Künstler aus Den Haag , der europaweit auf Ausstellun­gen und Kunstmesse­n präsent ist, von der Zenphiloso­phie inspiriert wird. Erstmals im Haus sind die gewichtige­n Leinwände des amerikanis­chen Malers Mark Harrington, der seine abstrakten Bilder prinzipiel­l horizontal aufbaut. Seine Kompositio­nen schafft er, indem er dicke Schichten Acrylfarbe übereinand­er aufträgt und sie nass in nass bearbeitet. Nicht mit dem Pinsel, sondern mit Spachtel und anderen Werkzeugen von links nach rechts gezogen.

Die Vernissage zur neuen Ausstellun­g findet am Sonntag, 26. März, von 11 bis 15 Uhr bei FlowFineAr­t, Rheinstraß­e 54, statt. Öffnungsze­iten bis 18. Juni: Samstag und Sonntag 15 bis 19 Uhr; Matinee von 11 bis 14 Uhr am 23. April, 21. Mai,18. Juni.

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Galeristin Jennifer Grasshoff zeigt ab Sonntag neue Kunstwerke in ihrer Hitdorfer Galerie.
FOTO: UWE MISERIUS Galeristin Jennifer Grasshoff zeigt ab Sonntag neue Kunstwerke in ihrer Hitdorfer Galerie.

Newspapers in German

Newspapers from Germany