Rheinische Post Opladen

Korkut kündigt den Durchbruch an

Der Coach von Bayer 04 wähnt sein Team kurz davor, zurück in die Erfolgsspu­r zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine bessere Chancenver­wertung vonnöten. Stefan Kießling meldet sich als routiniert­er Angreifer einsatzber­eit.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN 46 Torschüsse hat die Werkself in den vergangene­n drei Partien produziert. Die Ausbeute lässt allerdings zu wünschen übrig: Nur ein Treffer gegen Werder Bremen gelang Bayer 04 in besagten Partien. Dass Interimstr­ainer Tayfun Korkut die derzeitige Länderspie­lpause unter anderem nutzt, um an der Torgefahr seines Teams zu arbeiten, dürfte also niemanden verwundern. Doch alles anders machen will der 42-Jährige nicht. Die Offensivsp­ieler hätten in den vergangene­n Partien „alle ihre Möglichkei­ten gehabt“, erklärte Korkut gestern bei einer Medienrund­e in der BayArena. „Wir haben viele Spieler, die Torgefahr ausstrahle­n. Es geht jetzt darum, dass wir es schaffen, diese letzte Aktion noch klarer und zielstrebi­ger und mit dem notwendige­n Mut zu Ende spielen.“

Einer, der helfen könnte, die zuletzt fehlende Kaltschnäu­zigkeit vor dem gegnerisch­en Gehäuse wiederzufi­nden, ist Stefan Kießling. Der Angreifer hatte zuletzt öffentlich seine Rolle als Bankspiele­r beklagt. Korkut ließ den 33-Jährigen jeweils acht Minuten gegen Bremen und in Hoffenheim spielen. Doch der Routinier traut sich offenbar – auch seit er nach überstande­nen Hüftproble­men wieder fit ist – eine größere Rolle im Team zu. Der Trainer weiß das Angebot der Klub-Legende zu schätzen und sagt: „Er ist ein klassische­r Boxspieler, der weiß, wo das Tor steht. Es wird Spiele geben, wo wir ihn als Mannschaft brauchen.“Für die nächsten Partien sei Kießling immerhin „eine Option“.

Hoffnungen, bald wieder dem Team helfen zu können, macht sich auch Jonathan Tah. Der Innenverte­idiger pirscht sich nach auskuriert­en Muskelfase­rriss derzeit wieder ans Teamtraini­ng heran, schiebt sogar Extraschic­hten, um wieder in Form zu kommen. „Er bewegt sich gut, hat ein gutes Gefühl“, erklärt Korkut. Ziel sei nun, Tah „Schritt für Schritt ans komplette Mannschaft­straining heranzufüh­ren“.

Lars Bender muss sich hingegen weiter in Geduld üben. Der Kapitän der Werkself hat unter dem neuen Trainer wegen einer beim BVB-Spiel erlittenen Sprunggele­nksverletz­ung noch kein Spiel absolviere­n können. Auch das Teamtraini­ng kommt für den 27-Jährigen derzeit noch nicht in Frage. „Wir alle kennen Lars’ Mentalität und dass er unwahrsche­inlich auf die Zähne beißen kann. Wenn wir ihn lassen würden, hätte er schon längst wieder trai- niert“, ist sich Korkut sicher. Im Gegenteil: „Ich muss ihn sogar bremsen.“Eine Prognose, wann der defensive Mittelfeld­spieler wieder ins Training einsteigen kann, konnte Korkut gestern nicht geben. „Wir müssen schauen, wie sich seine Verletzung entwickelt.“Ziel sei eine komplett schmerzfre­ie Rückkehr des Leistungst­rägers.

Doch ob mit oder ohne Bender – Korkut und Bayer bleiben nicht viel Zeit, um die nötigen Punkte zu sammeln, um vielleicht doch noch an die Europa-League-Plätze heranzu- kommen oder zumindest nicht in Abstiegsge­fahr zu geraten. Korkut ist sich der brenzligen Situation als Tabellenel­fter bewusst. „Ich habe Verständni­s dafür, wenn Journalist­en, Fans oder Menschen, die Bayer 04 im Herzen tragen, etwas nervös sein könnten. In unserer Situation ist es aber auch wichtig, dass wir Vertrauen ins Team haben.“

Dass die Bayer-Anhänger schon bald den ersten Sieg feiern können – womöglich schon gegen den VfL Wolfsburg (2. April, 17.30 Uhr) – sei nach Angaben von Korkut nur eine Frage der Zeit. „Ich mache mir nicht darüber Gedanken, ob wir wieder in die Erfolgsspu­r zurückkehr­en, sondern über das Wann.“Die Duelle in Madrid und Hoffenheim hätten ihn in seinem Gefühl bestärkt, dass das nächste Erfolgserl­ebnis „sehr nahe ist“.

Auf die Frage, ob sein Team besser sei, als es der Tabellenst­and aussage, antwortete Korkut: „Vom Potenzial und vom Talent her auf jeden Fall. Wir haben genug Qualität und Willen, um wieder in die Erfolgsspu­r zu finden.“

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FOTO: DPA Bayer-Coach Tayfun Korkut ist sich sicher, dass sein Team schon bald das erste Erfolgserl­ebnis feiern wird.

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