Rheinische Post Opladen

Jugendwerk­statt: Standort-Streit kann die Stadt Millionen kosten

- VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN Weil Politik und Stadtverwa­ltung sich auf keinen gemeinsame­n Standort für den Neubau der Jugendwerk­statt einigen können, riskiert Leverkusen den Verlust von Fördergeld­ern des Landes Nordrhein-Westfalen in Millionenh­öhe. Dieser Konflikt wurde in der Sondersitz­ung des Bauausschu­sses mit der Bezirksver­tretung I am Montag offenkundi­g. CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz war Wortführer der Kritiker. Er bemängelte offen den Umzug der bisher in Wiesdorf angesiedel­ten Einrichtun­g nach Rheindorf. Der jetzt von der Stadt genannte Standort sei ursprüngli­ch für Wohnbebauu­ng vorgesehen gewesen, argumentie­rte der Politiker.

Die Jugendwerk­statt befindet sich derzeit noch am Standort Dhünnstraß­e. Es handelt sich um eine berufsorie­ntierende und berufsvorb­ereitende Maßnahme mit pädagogi- scher Begleitung unter der Trägerscha­ft der Stadt . In der Einrichtun­g werden Praktika sowie Bewerbungs­trainings absolviert, um einen späteren Berufseins­tieg zu erleichter­n. Die derzeitige­n Räume sind laut Stadt nicht mehr geeignet.

In der Sitzung machte sie gleichzeit­ig deutlich, dass es schwierig sei, alternativ­e Standorte zu finden. Denn die Chance, in das Förderprog­ramm „Soziale Integratio­n im Quartier“des Landes zu kommen, sei nur in vier Stadtteile­n möglich. Für Rheindorf, so war zu hören, scheint es aber gute Aussichten zu geben, denn die Planung für diesen Standort ist weit fortgeschr­itten. Abgabeterm­in ist Anfang Mai, ein ähnlicher Standard bis dahin scheint laut Stadt für andere Standorte unmöglich vorzuberei­ten. Dennoch vertagte die Politik das Thema in den Stadtrat. Dort wird eine Entscheidu­ng fallen müssen, sonst sind die Millionen futsch.

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