Explosion: Haftbefehl gegen Mieter
Nach der Explosion des Hauses schwebt der Tatverdächtige in Lebensgefahr.
DORTMUND (dpa) Nach der verheerenden Explosion in einem Dortmunder Mietshaus schwebt der mutmaßliche Täter in Lebensgefahr: Der 48-jährige Mieter in dem Haus habe sehr schwere Verbrennungen erlitten und sei in seinem Zustand weiter nicht vernehmungsfähig, sagte die Dortmunder Staatsanwältin Sandra Lücke gestern. Das Haus wurde fast völlig zerstört. Eine 36 Jahre alte Mieterin kam bei der Explosion am Freitag ums Leben. Sie wurde am Samstagmorgen in einem Zimmer des völlig zerstörten Hauses gefunden.
Die Behörden glauben, dass der Mann die Detonation absichtlich herbeigeführt hat – wie, ist noch unklar. Nach ersten Vermutungen könnte er Gas genutzt haben. Ein mögliches Motiv ist Verzweiflung über eine anstehende Kündigung: Der alleinstehende Mann habe zum 6. April ausziehen müssen, weil er mehrfach in dem Haus randaliert habe, berichtete die Staatsanwältin. Auch in der Nacht vor der Explosion habe er in seiner Wohnung Lärm gemacht. Nachbarn im Haus hätten die Polizei wegen Ruhestörung durch laute Klopfgeräusche gerufen, berichtete die Staatsanwältin. Gegen den 48-Jährigen hatte ein Richter am Samstag Haftbefehl wegen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes erlassen.
Die Bewohner der beschädigten Häuser rechts und links von der Explosionsstelle mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Häuser wurden von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk abgestützt, die Bewohner vorübergehend in Hotels untergebracht. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen bei mehreren Millionen Euro.