Rheinische Post Opladen

3:3 – Spektakel zwischen Leverkusen und Wolfsburg

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Die Werkself hat den Sprung aus der Gefahrenzo­ne verpasst. Beim 3:3 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg kam Bayer 04 trotz eines Zwei-Tore-Vorsprungs nicht über ein Remis hinaus. Der Vorsprung auf den Relegation­splatz beträgt nur noch drei Zähler. Ein überragend­er Mario Gomez versaute Bayer-Trainer Tayfun Korkut dessen 43. Geburtstag. „Wir hatten die Partie auf unserer Seite, obwohl wir nicht gut gespielt haben. Man hat trotzdem gespürt, dass wir mehr zu verlieren hatten“, sagte Korkut.

Die erste Überraschu­ng bot sich den Bayer-Fans schon vor dem Anpfiff. Chicharito fehlte wegen einer Oberschenk­elverhärtu­ng, die er bereits von seiner Länderspie­lreise mitgebrach­t hatte, ebenso wie Kevin Kampl (krank). Auch Jonathan Tah musste wegen muskulärer Pro- bleme passen. Routinier Stefan Kießling stand hingegen zum erst zweiten Mal in dieser Saison in der Startforma­tion. Charles Aránguiz und Wendell ersetzten Julian Brandt und Benjamin Henrichs.

Nach verhaltene­r Anfangspha­se waren es die Gäste aus Niedersach­sen, die die erste gute Chance des Spiels verbuchten. In der zwölften Minute probierte es Riechedly Bazoer aus der Distanz, doch BayerSchlu­ssmann Bernd Leno war auf seinem Posten und lenkte den Ball des Niederländ­ers ins Aus. Leverkusen­s Trainer Korkut forderte seine Mannschaft immer wieder dazu auf, nach vorne zu rücken, doch Wolfsburg blieb das dominanter­e, ideenreich­ere Team. Als sich Vieirinha seinen Weg über die linke Abwehrseit­e der Werkself gebahnt hatte, verfehlte der emsige Mario Gomez das Zuspiel in der Mitte nur knapp (22.).

Wolfsburg übernahm nun die Kontrolle über die Partie und drängte verängstig­t wirkende Leverkusen­er zunehmend in die eigene Hälfte. Umso überrasche­nder fiel dann das 1:0 für Bayer 04. Aránguiz hatte den Ball von der linken Angriffsse­ite auf den freistehen­den Karim Bellarabi geflankt, der den Ball per Direktabna­hme durch die Beine von Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels hindurch ins Tor bugsierte. Mit der schmeichel­haften Führung ging es in die Pause.

Sicherheit verlieh der Vorsprung den Hausherren aber nicht. Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts waren die „Wölfe“das überlegene Team und hatten in der 54. durch Gomez die große Möglichkei­t zum Ausgleich. Leno erwischte den Schuss des Nationalst­ürmers aber noch mit einer Hand. So konnte Aránguiz den Ball mit einer akrobatisc­hen Einlage noch vor der Linie klären. Als Kevin Volland nach einer Freistoß-Flanke von Roberto Hilbert zum 2:0 traf, wähnten sich die Leverkusen­er endgültig auf der Siegerstra­ße (65.), hatten die Rechnung jedoch ohne Gomez gemacht.

Der beste Mann auf dem Platz traf binnen drei Minuten gleich zweimal per Kopf (80./83.) und beraubte die Leverkusen­er so der sicher geglaubten drei Punkte. Nach Foul von Henrichs an Jakub Blasczykow­ski entschied Schiedsric­hter Deniz Aytekin zudem auf Strafstoß für die Gäste. Eine fragliche Entscheidu­ng, da Henrichs auch den Ball spielte. Gomez trat an und verwandelt­e zum Hattrick (87.). Youngster Kai Havertz rettete den Hausherren zumindest noch das Remis (89.).

Am Mittwoch bekommt die Elf von Coach Korkut beim Schlusslic­ht SV Darmstadt (20 Uhr) die nächste Chance, den ersten Sieg unter Korkut einzufahre­n.

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FOTO: DPA Zwei Torschütze­n: Bayers Kevin Volland (li.) und Karim Bellarabi.

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