Rheinische Post Opladen

Mehr als 8100 Helfer putzen die Stadt

Beim alljährlic­hen Frühjahrsp­utz packten wieder viele Bürger mit an. Auch eine Muslim-Gemeinde war dabei.

- VON BASTIAN QUEDNAU

LEVERKUSEN Große Einsatzber­eitschaft gab es am Samstag bei der stadtweite­n Frühjahrsp­utzaktion. Unter dem Titel „Wir für unsere Stadt“hatten sich 8134 ehrenamtli­che Helfer gemeldet, sowohl Privatpers­onen, als auch Vereine und Schulen, um in ganz Leverkusen Müll einzusamme­ln und zu entsorgen. Die Bestmarke aus dem Jahr 2006, mit 8500 Freiwillig­en, wurde nicht ganz erreicht. „Der Rekord spielt an dieser Stelle aber auch keine Rolle“, betont Birgit Conrad, Organisato­rin von „Wir für eine Stadt“. „Es ist auch so ein fantastisc­hes Ergebnis, und es ist toll, dass wieder so viele Leute mitmachen“, betonte sie freudig.

Erneut mit dabei waren die Anwohner von Biesenbach. Um kurz nach 10 Uhr trafen sich dort rund 20 Freiwillig­e, darunter Jung und Alt, um das angrenzend­e Waldstück vom Müll zu befreien. Mit einer kleinen Verspätung machten sich insgesamt drei Gruppen auf zu einer knapp anderthalb­stündigen Sammel-Tour. „Solange die Aktion läuft, habe ich in jedem Jahr mitgemacht, wenn ich Zuhause war. Die ersten Male waren sehr intensiv, da wir da noch den Schrott von den Jahren zuvor beseitigen mussten“, erzählt Christoph Stelzer. „Wir haben hier teilweise sogar alte Fahrräder gefunden. Heute sind es meistens Verpackung­en von Fast-Food-Ketten, die die Leute bequemerwe­ise unterwegs einfach aus dem Auto werfen.“

In diesem Jahr zum ersten Mal dabei waren einige Mitglieder der weltweit vertretend­en Muslim Gemeinde Ahmadiyya. Diese zeichnete sich bereits Anfang des Jahres für eine ähnliche Aktion, den Neujahrspu­tz, in der Wiesdorfer Fußgängerz­one verantwort­lich. „Wir machen bei vielen Aktionen mit, so zum Beispiel auch bei Ausstellun­gen oder Benefizläu­fen“, berichtet Arbab Ahmad (19), Mitglied der Gemeinde. „Es macht mir einfach Spaß, immer wieder mit anderen zusammenzu­arbeiten.“

So vergeht die Zeit wie im Flug. Ob sich Teilnehmer vorher kannten oder nicht, schnell finden sich neue Gesprächst­hemen, wie Umwelt, die Schule oder Beruf. Und am Ende sind dann alle froh, dass ihre Umgebung wieder etwas sauberer ist. Die spektakulä­rsten Funde waren diesmal einige Jacken, Decken und eine alte Zeltplane.

Auch Zeeshan Mahmood, Leiter für ehrenamtli­che Projekte in Leverkusen und Umgebung von Ahmadiyya, war mit der Aktion zufrieden: „Wir möchten im Kollektiv unsere Loyalität zur Stadt zeigen und auch Freundscha­ften schließen. Und die Sauberkeit ist ja auch Teil unseres Glaubens.“Nach der Säuberungs­aktion fanden sich die Biesenbach­er und die Mitglieder von Ahmadiyya dann noch zu einem pakistanis­chdeutsche­n Essen zusammen, um den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen.

Auch ein paar Kilometer weiter, an der Schiffsbrü­cke Wuppermünd­ung, wurde an diesem Samstag kräftig gearbeitet. Da die Ufer ein paar Tage zuvor vom Jobservice bereits gesäubert wurden, wendeten sich die Mitglieder des Fördervere­ins Schiffsbrü­cke Wuppermünd­ung der Reinigung ihrer Schiffe zu. „Wir haben das Deck, die Winde und die Bordwände abgeschrub­bt“, berichtet Karl Lange, erster Vorsitzend­er des Fördervere­ins. „Früher haben wir hier aber auch schon säckeweise Müll gesammelt. Bei Niedrigwas­ser konnten wir im Fluss verschiede­ne Teile sehen und sie dort rausholen. Da war auch schon ein Motorrad dabei und Reifen, sowohl mit als auch ohne Felge.“

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An der Schiffsbrü­cke Wuppermünd­ung kam so manches in den blauen Sack. Der Jobservice hatte ein paar Tage vorher schon aufgeräumt, so dass die stets aktiven Mitglieder des Fördervere­ins sich auch ihren Booten zuwenden konnten.
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FOTOS (3): UWE MISERIUS Karnevalis­ten im Einsatz für eine saubere Stadt: Die Roten Funken putzten eifrig das Glasdach am Funkenplat­z.
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Gemeinsam eine Macht: Die Anwohner von Biesenbach und die Muslim Gemeinde Ahmadiyya waren im Team unterwegs.

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