Unkonzentrierter LTV verliert in Longerich
Im Kölner Norden unterliegt der amtierende Meister der dritten Liga 27:30. Die jüngste Bilanz: fünf Spiele, vier Niederlagen.
LEICHLINGEN Auf dem Papier liest sich die jüngste Bilanz ziemlichdürftig: fünf Spiele, vier Niederlagen und nur ein Sieg. Nach dem 27:30 (16:14) gegen den Longericher SC und der damit zehnten Saisonniederlage setzte sich am Freitagabend die Negativserie des Leichlinger TV fort. Auch nach dem Handball-Derby im Kölner Norden hingen die Köpfe des Drittligisten nach unten – ähnlich wie am vorherigen Wochenende, als es gegen den TSV Bayer Dormagen bereits eine Pleite setzte (32:33). Frank Lorenzet
Sieht man vom Sieg gegen den TuS Volmetal (38:33) ab, endete für den Meister in Longerich ein schwarzer März. Trainer Frank Lorenzet findet die aktuelle Situation „einfach nur bitter“. Seine Analyse zur neuerlichen Pleite: „Wir haben ordentlich gekämpft, doch am Ende fehlte uns die Konzentration und wohl auch die Kraft.“
In der Blütenstadt machen sich zum Ende einer komplizierten Spielzeit Ernüchterung und Frust breit. Der ohnehin ersatzgeschwächte LTV, der im Derby außerdem ohne seinen verletzten Rückraumspieler David Hansen antrat, fehlten von Anfang an die Alternativen. Als nach knapp 20 Minuten auch Hansen-Vertreter Karol Zechmeister verletzt vom Feld musste, blieben Lorenzet plötzlich nur noch acht Feldspieler. Dennoch sah der Trainer Vorteile für sein Team. „Wir waren die bessere Mannschaft“, betonte er. „Leider haben wir ein, zwei Fehler zu viel gemacht.“
Das galt vorrangig für die Offensivabteilung der Gäste, die viele Großchancen ungenutzt ließ. Allein Moritz Barwitzki vergab drei hochkarätige Möglichkeiten. Weil auch Kapitän Tim Hilger und Winterzugang Christian Mergner aus sehr gu- ten Positionen verwarfen, kam der LTV lediglich auf 27 Treffer – der zweitschwächste Wert in der laufenden Saison. Dass außerdem Longerichs Keeper Valentin Inzenhofer einen deutlich besseren Job als sein Gegenüber Ante Vukas machte, sprach Lorenzet offen an: „Zu einem Team gehört eben auch ein Torhüter.“
Auch wenn sich die Leichlinger mächtig über die Niederlage ärgern, schadet sie der tabellarischen Situation nicht wirklich. Auf Platz fünf (31:21 Punkte) liegend, kann in den noch ausstehenden vier Saisonspielen nicht mehr viel passieren. Dormagen auf Rang vier (35:17 Punkte) ist ebenso weit entfernt, wie die HSG Handball Lemgo II auf Platz sechs (26:24 Punkte). Die Qualifikation für den DHB-Pokal ist den Pirates fast nicht mehr zu nehmen.
Mit Blick auf die kommende Saison dürfte wichtiger sein, die eigenen Reihen wieder zu füllen. Mit sechs feststehenden Neuzugängen arbeitet der LTV bereits aktiv gegen ein ähnliches personelles Drama wie in dieser Saison. Die Langzeitverletzten Mike Schulz und Marcus Bouali sollten im Sommer ebenfalls wieder zum Team stoßen können. Für den Rest der Spielzeit hoffen die Verantwortlichen auf eine möglichst schnelle Rückkehr des verletzten Hansen. Wie schwer die Blessur des zuletzt starken Zechmeisters ist, konnte der Verein am Wochenende noch nicht mitteilen.
„Wir waren die bessere Mannschaft, aber haben leider ein, zwei Fehler zu viel gemacht“ Trainer der LTV-Handballer
Leichlinger TV: Vukas – Kreckler (10/3), Lange (2), Hilger (3), Zechmeister (2), Novickis (1), Lajnef (2), Barwitzki (3), Mergner (4).