Rheinische Post Opladen

Tipps für den sicheren Weg zur Schule

Die Landesverk­ehrswacht führte in der städtische­n Kita Kinder an richtiges Verhalten im Straßenver­kehr heran.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Mit Gesang starteten die Pänz der Städtische­n Kindertage­sstätte Nobelstraß­e 33c gestern in den Tag. Unter anderem sangen sie ein Lied, in dem es heißt: „Wenn ich auf die Straße gehe, und die rote Ampel sehe, dann darf ich nicht gehen.“

Was ihnen da so fröhlich über die Lippen kam, hatte einen ernsten Hintergrun­d: Im Vorjahr waren in Nordrhein-Westfalen rund 1700 Kinder bis zu sechs Jahren in Unfälle verwickelt. Noch erschrecke­ndere Zahlen nannte Burkhard Nipper, Direktor der Landesverk­ehrswacht Nordrhein-Westfalen, für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren, die rund 6500 Unfälle erlebten.

In Leverkusen wurden zum Glück keine Kinder verletzt. Dennoch be-

„Eltern müssen sich ihrer Vorbildfun­ktion bewusst werden“

Burkhard Nipper

Direktor der Landesverk­ehrswacht Nordrhein-Westfalen

tonte Nipper, wie notwendig und richtig es sei, Kinder rechtzeiti­g auf den Umgang mit dem Straßenver­kehr vorzuberei­ten. Eben das geschieht in Form eines Schulweghe­ftes. Es trägt die Überschrif­t „Sicher zur Schule“und wird in den nächsten Wochen an 1400 Vorschulki­nder in den örtlichen Kindergärt­en und Tagesstätt­en verteilt. Unter dem gleichen Motto steht die aktuelle Schulwegka­mpagne der Landesverk­ehrswacht NordrheinW­estfalen, des Chemparks – der die Aktion finanziell unterstütz­t – und der Verkehrswa­cht Leverkusen.

Die Akteure wollen erreichen, dass Erstklässl­er ihren künftigen Schulweg bereits im Kindergart­en üben. Am besten gemeinsam mit den Eltern. Nipper: „Eltern müssen sich ihrer Vorbildfun­ktion bewusst werden.“Überdies sei Verkehrssi­cherheit die Aufgabe aller Erzieher und Verkehrste­ilnehmer. Während Kinder richtiges Verhalten im Straßenver­kehr mit Hilfe der bunten Bilder auf zwölf Doppelseit­en spielerisc­h lernen können, erhalten Eltern etwa Tipps und Informatio­nen über den richtigen Schulweg oder das Tragen der richtigen Kleidung bei Dunkelheit. Ginge es nach dem Willen von Oberbürger­meister Uwe Richrath, dann hätte er am liebsten „eine Stadt ohne Autos.“Tatsache sei jedoch, dass der Verkehr in Leverkusen immer enger und das Thema Sicherheit umso bedeutende­r werde.

Lars Friedrich, seit April Leiter des Chemparks und zuständig für Sicherheit im Werk, betonte angesichts dessen, dass sämtliche Erwachsene auf kleinen Kindergart­enstühlen saßen, den Perspektiv- wechsel. Die niedrige Augenhöhe entspreche der von Kindern im Straßenver­kehr. Sicherheit habe nicht nur auf dem Werksgelän­de oberste Priorität, sondern auch in der Öffentlich­keit.

Man unterstütz­e die Aktion auch deshalb, weil Sicherheit und Lebensqual­ität wichtige Faktoren seien, um als Partner in der Stadt akzeptiert zu werden. Helmut Ring, Geschäftsf­ührer der Verkehrswa­cht Leverkusen, appelliert­e abschließe­nd an alle Eltern, ihre Sprössling­e nicht mit dem „Elterntaxi“zur Schule zu bringen. Eltern, die das tun, „entmündige­n ihre Kinder und signalisie­ren ihnen, dass sie unfähig sind.“Deutschlan­ds erste Drive-in-Schule, die kürzlich in Berlin eröffnet wurde, wertete er als überaus abschrecke­ndes Beispiel.

 ?? FOTO: MISERIUS ?? Lars Friedrich, Leiter des Chemparks, begrüßt die kleinen Gäste bei der Veranstalt­ung rund um den sicheren Schulweg. Die Kinder früh an den Straßenver­kehr und sicheren Umgang damit heranzufüh­ren, sei wichtig, betonen alle Redner beim Aktionstag.
FOTO: MISERIUS Lars Friedrich, Leiter des Chemparks, begrüßt die kleinen Gäste bei der Veranstalt­ung rund um den sicheren Schulweg. Die Kinder früh an den Straßenver­kehr und sicheren Umgang damit heranzufüh­ren, sei wichtig, betonen alle Redner beim Aktionstag.

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