Rheinische Post Opladen

136 Opladener Stimmen gegen Bauprojekt

- VON TOBIAS FALKE

OPLADEN Im Opladener Viertel zwischen Bielert-, Böckler- und Düsseldorf­er Straße sollen neue Wohneinhei­ten entstehen. Zumindest wenn es nach dem privaten Investor Franz Baumhögger geht. 80 bis 100 Wohneinhei­ten möchte die Baugesells­chaft mitten ins Viertel bauen, mit teilweise bis zu vierstöcki­gen Gebäuden.

Im Elberfelde­r Haus in Wiesdorf kann man noch bis zum kommenden Freitag die drei verschiede­nen Varianten der städtebaul­ichen Vorentwürf­e einsehen (RP berichtete). Die Stadt Leverkusen äußerte sich nun nochmals zur aktuellen Lage.

Auf Nachfrage unserer Redaktion, wie denn nun der aktuelle Kenntnisst­and in Bezug auf das Gebäude sei, in dem sich momentan der Tierbedarf­shandel Fressnapf befindet, hieß es nun von offizielle­r Seite: „In der anstehende­n Bauleitpla­nung wird eine zukünftige städtebaul­iche Ordnung vorbereite­t, in der das Bestandsge­bäude mit Tierbedarf überplant wird. Im Rahmen des weiteren Verfahrens haben sowohl der Nutzer als auch der Eigentümer Beteiligun­gsmöglichk­eiten, um zu klären, wie mit dem Grundstück zukünftig verfahren werden könnte.“Eine Entscheidu­ng ist somit noch nicht getroffen worden.

Wie es denn grundsätzl­ich mit dem Bauvorhabe­n weitergeht, steht ebenfalls noch im Raum. Bis Ende der Woche dürfen Bürger noch schriftlic­he Äußerungen zu den Bebauungsp­länen einreichen. Familie Fickus, deren Grundstück in der Bielertstr­aße unmittelba­r von den Baumaßnahm­en betroffen wäre, haben ihre Bedenken persönlich im Büro von Baudezerne­ntin Andrea Deppe abgegeben. Gemeinsam mit vier weiteren Anwohnern haben sie ihre Äußerungen verfasst und mit 136 Unterschri­ften der Anwohner, darunter auch Eltern und Erzieher der umliegende­n Kindergärt­en versehen. Ihre Bedenken richten sich hauptsächl­ich an die Verkehrssi­tuation, die Hochwasser- und Grundwasse­rsituation und die Bebauungsd­ichte und -höhe der Gebäude. Hier würde der Öffentlich­keit noch keine Gutachten vorliegen. Auch ein beschleuni­gtes Verfahren wird abgelehnt. Denn gerade zur Klärung der Grundwasse­rsituation seien noch wichtige Fragen offen. Da das Viertel ein Überschwem­mungsgebie­t sei, haben die Anwohner Angst, der Bau von Tiefgarage­n für rund 100 Autos könne das eigene Eigentum durch die Verdrängun­gswirkung des Wassers stark beschädigt werden.

Baudezerne­ntin Andrea Deppe nahm die schriftlic­hen Äußerungen mit den Worten entgegen: „Das ist genau das, was wir mit der Bürgerbete­iligung erreichen wollen. Wir werden die Äußerungen prüfen und der Politik weitergebe­n. Allerdings bitte ich sie, dass sie hierfür auch etwas Geduld mitbringen.“Dass die Anwohner nicht strikt gegen eine Bebauung sind, hört man immer wieder im Gespräch mit Ihnen. Als Idee wurde unter anderem ins Gespräch gebracht, die zu bebauende Fläche für einen Kindergart­en zu nutzen. Eine solche Maßnahme würde sowohl den Interessen der Stadt Leverkusen als auch den Investoren­interessen entspreche­n, da die Schaffung von Kindergart­enplätzen politisch geboten sei und der Investor den Innenberei­ch bau- lich nutzen könne. Auch eine Einfamilie­nhausbebau­ung sei erwünscht, da diese sich besser in den Charakter des Viertels einfügen ließe.

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FOTO: MISERIUS Genau Angaben zu den Bauvorhabe­n auf dem heiß diskutiert­en Gelände an der Düsseldorf­er Straße gibt es nicht. Zurzeit ist dort noch eine Filiale des Handels für Tierbedarf „Fressnapf“ansässig.

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